Duisburg Integration auch auf der Tartanbahn

Duisburg · Die Lebenshilfe Duisburg organisiert zum zweiten Mal nach 2015 eine Laufveranstaltung, bei der Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam ihre Runden drehen.

 Auf geht's: Die Stimmung aller Teilnehmer ist sichtlich gut. Der Spaß ist allen Sportlern anzusehen.

Auf geht's: Die Stimmung aller Teilnehmer ist sichtlich gut. Der Spaß ist allen Sportlern anzusehen.

Foto: Lebenshilfe

Rollen, gehen, laufen - treu nach diesem Motto richtet die Lebenshilfe Duisburg die inklusive Laufveranstaltung aus, bei der Menschen mit und ohne Handicap aufeinandertreffen und ihre Runden auf der Tartanbahn drehen. Im vergangenen Jahr wurde das etwas andere Laufevent zum ersten Mal durchgeführt, die Bilanz fiel positiv aus. "Aktiv sind über 200 Menschen mitgelaufen, und Zuschauer waren es doppelt so viele", resümiert Michael Reichelt, Geschäftsführer der Lebenshilfe. Das soll aber noch lange nicht das Ende der Fahnenstange bedeuten: "In diesem Jahr wollen wir das noch toppen", so Reichelt.

Dagmar Frochte ist Mitglied im Vorstand der Lebenshilfe. Sie bringt die Ursprungsidee des Lauftreffs auf den Punkt. "Menschen mit einem Handicap sind häufig nicht sehr bewegungsfreundlich", erklärt sie, "wir wollen sie an den Laufsport gewöhnen und sie motivieren." Deshalb teilen sich Menschen mit Handicap, die mit Rollstuhl oder Rollator auf der Strecke unterwegs sind, auch die Tartanbahn mit Menschen ohne Behinderung. "Sie sollen wahrnehmen, zu welchen Leistungen sie trotz Behinderung imstande sind", sagt Reichelt, "und das nicht im dunklen Kämmerlein, sondern vor Publikum."

 Auch die Rollstuhlfahrer zeigen sich von ihrer sportlichen Seite und flitzen über die Tartanbahn.

Auch die Rollstuhlfahrer zeigen sich von ihrer sportlichen Seite und flitzen über die Tartanbahn.

Foto: Lebenshilfe

Bei dem Lauf geht es nicht darum, der Schnellste zu sein - das betonen die beiden Organisatoren. Es gehe nur um die Freude an sich, mitlaufen zu können. "Dabei sein ist bei uns alles, es geht um das Miteinander", so Frochte. Aus diesem Grund erfolgt auch keine Zeitmessung. Dieses Konzept ist im letzten Jahr gut angenommen worden, auch von Menschen mit Behinderung. "Sie hatten richtig der Ehrgeiz gepackt, obwohl Tartanbahn Gift für jeden Rollstuhlfahrer ist", so Reichelt.

In diesem Jahr können sich die Sportler in verschiedenen Disziplinen messen, unter anderem in einer Staffel oder dem 3000-Meter-Lauf. Dabei gibt es auch extra Wettbewerbe für Bambinis oder Rollatorfahrer. Die Staffelläufe werden gemischt - sprich es laufen Jung gegen Alt und Leute mit zusammen mit Leuten ohne Behinderung.

Besonderen Dank sprechen Reichelt und Frochte der Eintracht Duisburg aus, die nicht nur ihre Sportanlage an der Margaretenstraße zur Verfügung stellt, sondern auch organisatorisch hilft. "Der Verein hat viel Erfahrung und zieht die Veranstaltung professionell auf", sagt Frochte. So kümmert sich die Eintracht unter anderem um das Starterfeld und die Streckenposten.

Auch in Zukunft soll die Sportveranstaltung organisiert werden. "Wir haben uns das Ziel gesteckt, die Veranstaltung langfristig auf die Beine zu stellen, denn sportliche Betätigung ist für alle wichtig", so Frochte. Reichelt möchte den Lauftreff als festen Termin im Duisburger Sportkalender etablieren. "Vielleicht können wir auch die Lokalpolitik überreden, die dann als Teams der einzelnen Fraktionen antreten." Zumindest im vergangenen Jahr waren bekannte Gesichter auf der Sportanlage zu sehen: Neben Oberbürgermeister Sören Link, der 3000 Meter abspulte, schwitzte auch Rainer Bischoff, Abgeordneter im Landtag.

Die Laufveranstaltung "Rollen, Laufen, Gehen - Lebenshilfe Duisburg bewegt 2016" findet am 4. September im Leichtathletik Stadion an der Margarethenstraße statt. Offizieller Start ist um 12 Uhr. Das Stargeld beträgt maximal vier Euro. Wer teilnehmen möchte, kann sich bis zum 28. August anmelden.

(jl)
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