Duisburg Jubiläum der Marxloher Theatertage

Duisburg · Im Duisburger Norden gibt es dieser Tage ein Jubiläum zu feiern: Die 25. Marxloher Theatertage. Am Dienstag wurde das in ganz Duisburg (teils sogar darüber hinaus) bekannte Schülertheatertreffen mit vier Veranstaltungen eröffnet, heute geht es mit ebenso vielen zu Ende.

Erstmals an den Start ging das Schultheatertreffen 1992. Ein Jahr pausierte es, weil konzeptionelle Änderungen anstanden. Ursprünglich ging das Festival nämlich eine ganze Woche lang. Doch die Konzentration auf drei Tage hat dem Veranstaltungsformat gutgetan und sich schnell bewährt. Von Anfang an sind der Verein Internationales Jugend- und Kulturzentrum Kiebitz und das städtische Kinder- und Jugendzentrum RIZ Veranstalter der Marxloher Theatertage. Ebenso seit dieser Zeit sind die Stadt Duisburg, die Peter-Klöckner-Stiftung, die Stiftung "Gründerfamilie Wilhelm Grillo" und ThyssenKrupp Steel Europe deren engagierte Förderer.

"Kiebitz"-Geschäftsführerin Müjgan Bayur ist seit 24 Jahren dabei und stolz darauf, wie sie zur Eröffnung sagte, ganz im Sinne des diesjährigen Mottos "Vorwärts und wohin?" diesen erfolgreichen Weg mitgegangen zu sein. Als Eröffnungsbeitrag hat man zum "silbernen" Jubiläum das Theaterstück "Andorra" von Max Frisch gezeigt, inszeniert und aufgeführt von der Theater-AG des Marxloher Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums. Besser kann Schülertheater kaum sein. Das wiederum ist insbesondere das Verdienst von 14 hochmotivierten Schülerinnen und Schülern der zehnten Jahrgangsstufe des Gymnasiums, des engagierten Fachlehrers Bernd Linsen als schulischem "Ermöglicher" des Ganzen sowie des kompetenten Theaterprofis Kasper Küppers als Couch der Darsteller im Auftrag von "Kiebitz" während des sechsmonatigen Probenprozesses.

Das Frisch-Stück entstand zwar unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs, uraufgeführt wurde es aber erst 1961. In Form einer Parabel thematisiert es am Beispiel des Antisemitismus die Auswirkungen von Vorurteilen und Lügen, die Schuld der Mitläufer als Mittäter und die Frage nach der Identität eines Menschen gegenüber dem Bild, das sich andere von ihm machen. Das Drama vorgeschlagen für die Marxloher Theatertage hatte eine Schülerin aus der Theater-AG des Gymnasiums, nicht etwa Lehrer Linsen. Eingestrichen und gekürzt wurde die Vorlage gemeinschaftlich vom Ensemble, während die Proben bei Abwesenheit des Fachlehrers erneut zwei Schülerinnen aus der Theater-AG übernahmen.

Im Anschluss an die einstündige Aufführung (schade, dass es keine Wiederholungsvorstellung wo auch immer gibt - oder doch?) wurde die Ausstellung zum diesjährigen Plakat eröffnet. Neun Schülerinnen und Schüler der fünften Jahrgangsstufe aus der Kunstwerkstatt der Sekundarschule Am Biegerpark machten unter Anleitung der Künstlerin Bettina Kohrs schließlich das Rennen. "Ich gehe vorwärts und rückwärts jeden Tag" lautet der Titel für das Motiv des Siegerplakates.

Anschließend gab es als Zwischen-Act noch Tanz und abschließend das Märchen "Peter Pan" von der Theaterklasse 5d des Max-Planck-Gymnasiums. Heute enden die 25. Maxloher Theatertage mit dem Hausensemble "KIT - Kiebitz integratives Theater", der HipHop-AG Gesamtschule Walsum, der Theatergruppe Dahlingschule sowie den Theaterkids von der Sekundarschule Am Biegerpark.

(RP)
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