Duisburg Jürgen Dressler verkauft Gelsenkirchener Ehrenring
Duisburg · Duisburgs ehemaliger Planungsdezernent Jürgen Dressler erregte mit seinem Auftritt in der ZDF Sendung "Bares für Rares" am Montagnachmittag erheblich Aufmerksamkeit.
Zumindest redeten danach mehr Menschen über seine erfolgreiche Verkaufsaktion als beispielsweise über das wenige Tage zuvor verhängte Gerichtsurteil gegen ihn, nach dem er, der auch nebenamtlicher Gebag-Geschäftsführer war, mehr als fünf Millionen Euro an das Unternehmen zurückzahlen soll wegen des Küppersmühlendesasters.
Für die, die die Sendung nicht kennen: Bares für Rares ist eine Art medialer Trödelmarkt mit Moderator Horst Lichter - der mit dem Zwiebelbart. Da kommt allerhand Kurioses auf den Tisch und auch Wertvolles. Käufer sind fünf (wechselnde) Experten, die zum Beispiel mit Auktionen oder mit eigenen Antiquitätengeschäften ihr Geld verdienen. Vorab schätzen unabhängige Fachleute den Wert des angeboten Teils.
Jürgen Dressler brachte einen Ehrenring mit, den sein Vater einst als Kommunalpolitiker in Gelsenkirchen bekommen hatte und an dem weder Dressler noch seine Geschwister jemals Interesse hatten. Golden ist das Teil und besetzt mit kleinen Diamanten, Smaragden und Safiren und nach der Expertenschätzung rund 650 Euro wert. Locker plauderte Dressler mit Lichter über den Ring, den sein Vater nie getragen hat und gegen dessen Annahme er sich damals nicht hätte wehren können. Und es dauerte nur wenige Minuten, dann wurde aus den Herren Dressler und Lichter auch schon der Jürgen und der Horst. Seinem neuen Duzfreund attestierte der viel präsente (Fernseh-)Koch, dass er "ein feiner Kerl" sei und gab ihm mit Freude die "Händlerkarte", so zu sagen die Eintrittskarte, um vor die Käufer treten zu dürfen. Die zeigten sich ziemlich angetan und gaben für das Ehrenstück sogar 800 Euro.
Dass Jürgen Dressler mit dem Ehrenring der Stadt Duisburg ebenfalls sein Glück in der Flohmarktsendung versuchen könnte, ist nicht zu befürchten. Denn den hat er als Wahlbeamter nie bekommen.
Da er sich die 800 Euro mit seinen Geschwistern teilen wollte und weil die Sendung eine Aufzeichnung war, kann man mal davon ausgehen, dass denkbare Geldnot angesichts des Fünf-Millionen-Urteils in keinem Fall den Ausschlag für den Verkauf gegeben hat.