Duisburg Junge Menschen begeistern sich und uns für Alte Musik

Duisburg · "Alte Musik" ist neben "Klavier" und "Kammermusik" einer der drei Schwerpunkte am Campus Duisburg der Folkwang-Universität der Künste. Immer ein großes Ereignis ist dort der "Klassenabend Barock". Jetzt war es wieder einmal so weit, Studierende der bewährten Klassen Mayumi Hirasaki (Barockvioline), Markus Möllenbeck (Barockcello) und Michael Schmidt-Casdorff (Traversflöte) präsentierten ihre neuesten Errungenschaften.

 Schüler von Christian Rieger spielen beim nächsten Mal.

Schüler von Christian Rieger spielen beim nächsten Mal.

Foto: crei

15 besonders begabte junge Menschen spielten acht höchst hörenswerte Werke auf durchweg vorzügliche Weise. Den glänzenden Rahmen bildeten Mariya Ivanova (Violine) und Thomas Wormitt (Cembalo) mit der Sonata quarta für Violine und Basso continuo aus "Sonatae unarum fidium" (1664) von Johann Heinrich Schmelzer und der Sonata D-Dur für Violine und Continuo (1677) von Georg Muffat. Der wunderbar cremige Geigenton und die disziplinierte Scheinimprovisation brachten die habsburgische Geigentradition unverstellt herüber. Merken muss man sich auch die Namen der Ausführenden, die den inneren Rahmen des Programms beisteuerten: Mohammed Hassan Ali und Anne-Rose van Glis (Violine und seit gut einem Monat ein Ehepaar) mit Marta Dotkus (Cembalo) spielten die Triosonate d-Moll op. 4 Nr. 1 von Jean-Marie Leclair (1697-1764) und als Vorbild dazu die Triosonate f-Moll op. 8 Nr. 9 von Pietro Antonio Locatelli (1695-1764) sehr sprechend.

Die größte Sensation des Abends lieferte freilich das unglaublich geistvolle Konzert D-Dur für Violoncello solo, zwei Violinen, Viola und Continuo WD 650 von Giovanni Benedetto Platti (ca. 1697-1763). Die Solistin Salome Ryser war nicht nur perfekt verzahnt mit ihren Begleitern Nora Eder und Johanna Huber (Violine), Ángel Munoz Vella (Viola), Adrian Cygan (Continuocello) und Marta Dotkus, sondern sie alle übertrugen auch ihre schier grenzenlose Begeisterung für diese Musik in unsere Herzen und Hirne.

Das nächste Alte-Musik-Konzert im Kleinen Konzertsaal an der Düsseldorfer Straße 19 steigt schon am kommenden Mittwoch. 1. Juni, um 19.30 Uhr. In der neuen Reihe "Musik erklärt" spielen dann Studierende der Cembaloklasse Prof. Christian Rieger Werke von Johann Sebastian Bach. Der Eintritt kostet ganze fünf Euro, ermäßigt sogar nur drei Euro.

(hod)
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