Duisburg Kampf gegen Dreck und Trostlosigkeit

Duisburg · City-Management und Aktion "Sauberes Duisburg" hübschen leerstehende Ladenlokale in der Altstadt auf und hoffen, so Investoren anlocken zu können. Zudem soll bald ein neuer Altstadt-Manager die Arbeit aufnehmen.

 Bei der Arbeit (von links): Wilfried Weysters, Bürgermeister Manfred Osenger, City-Managerin Dagmar Bungardt und Ingrid Wandelenus (Sauberes Duisburg).

Bei der Arbeit (von links): Wilfried Weysters, Bürgermeister Manfred Osenger, City-Managerin Dagmar Bungardt und Ingrid Wandelenus (Sauberes Duisburg).

Foto: Christoph Reichwein

In einer Gemeinschaftsaktion haben das City-Management und die "Offensive für ein Sauberes Duisburg" gestern die Schaufenster des ehemaligen Möbelgeschäftes "Uni-Polster" an der Beekstraße von Schmierereien und Folien befreit und den zugemüllten Eingangsbereich gesäubert. Die Wirtschaftsbetriebe kümmerten sich um das Umfeld und stellten vor der Tür einen Mülleimer mit Ascher auf. Die Räume des früheren Möbelhauses sollten bis Anfang März - dann werden sie einer von mehreren Veranstaltungsorten für die 36. "Duisburger Akzente" sein - mit Ausstellungsobjekten von der "Extraschicht" gefüllt werden; zudem wollen die Aktiven eine Außenbeleuchtung anbringen, um so auch mehr Licht auf die Straße zu werfen.

"Es ist nur ein kleiner Anfang, aber zumindest ist es einer", sagt City-Managerin Dagmar Bungardt - und will sich damit gleich gegen möglicherweise aufkommende Kritik wehren, man hübsche in der Altstadt lediglich den Leerstand auf, anstatt sich um dessen Beseitigung zu kümmern. Sie ist fest davon überzeugt, dass mögliche Investoren eher Interesse an einer Ansiedlung zeigen, wenn leerstehende Geschäfts- und Ladenräume und auch das Umfeld sauber und gepflegt aussehen. Deshalb haben sie und Lars Hoffmann (Bürgervereinigung Innenstadt Duisburg und Inhaber von City Elektronicer) fest vor, auch die übrigen Leerstände in der Altstadt optisch nach vorne zu bringen. Nur, sagt Hoffmann, sei dies leider nicht immer so leicht wie in diesem Fall. Oft seien die Inhaber "sehr schlecht zu packen"; oder es handele sich dabei um "irgendwelche großen Fonds, die kein Interesse daran haben, in dieser Sache zu kooperieren". Als Beispiel nennt er das ehemalige P&C-Gebäude an der Münzstraße. Große Hoffnung setzten sowohl Bungardt, als auch Hoffmann in den neuen Altstadt-Manager, der sich bald ausschließlich um die Aufwertung des Quartiers kümmern soll. Bis zum 14. Februar laufe die Ausschreibung, sagt Bungardt. Der Altstadt-Manager werde sein Büro mitten in der Altstadt haben; eine seiner ersten Aufgaben werde es sein, eine Bestandsliste anzulegen, sich mit den Eigentümern der leerstehenden Immobilien in Verbindung zu setzen und zu eruieren, was getan werden kann. Natürlich wird auch die Baugrube an der Steinschen Gasse ein großes Thema sein.

Dass sich dringend etwas tun muss, da sind sich Bungardt und Hoffmann einig. Sie konnten zwar gestern vermelden, dass das ehemalige Westmöbelhaus an der Beekstraße, schräg gegenüber von "Uni-Polster", vermietet ist; von Büros mit 400 Arbeitsplätzen ist die Rede. Und sie haben die Hoffnung, dass das neue Stadtfenster an der Steinschen Gasse mit Volkshochschule und Stadtbibliothek auch die Münz-, Beek- und Kasinostraße beleben wird. Aber sie wissen auch: Das alleine wird nicht reichen.

Hoffmann fordert, dass der Altstadt-Manager "neue Wege" geht. "Das müssen wir", sagt er. "Wir brauchen keine großen Ketten, die sich hier ansiedeln, sondern kleinteiligen Einzelhandel, Läden, die es sonst nirgendwo gibt." Auch wünscht er sich mehr Gastronomie in der Altstadt. Er hofft, dass die "Duisburger Akzente" hier mithelfen und junge Kreative in die Altstadt locken.

(RP)
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