Duisburg Kantpark soll einladender werden

Duisburg · Nach einem Bürgerbeteiligungsverfahren wurde nun der Siegerentwurf zur Neugestaltung des Innenstadt-Parks gekürt. Das Büro Vogt aus Berlin will das Areal behutsam verbessern, unter anderem mit einer neuen Promenade im Nordteil.

 Stellten die Kantpark-Pläne vor (v.l.): Museumsdirektorin Dr. Söke Dinkla, Dezernent Dr. Ralf Krumpholz, Oberbürgermeister Sören Link und der siegreiche Landschaftsarchitekt vom Berliner Büro Vogt, Johannes Hügle.

Stellten die Kantpark-Pläne vor (v.l.): Museumsdirektorin Dr. Söke Dinkla, Dezernent Dr. Ralf Krumpholz, Oberbürgermeister Sören Link und der siegreiche Landschaftsarchitekt vom Berliner Büro Vogt, Johannes Hügle.

Foto: christoph reichwein

Drei Landschaftsarchitekten hatten sich in den vergangenen Monaten zusammen mit Anliegern und Nachbarn, Experten verschiedener Fachrichtungen, der "Initiative Kants Garten" und der Stadtverwaltung mit der Umgestaltung des Kantparks beschäftigt. Gestern wurde im Lehmbruck-Museum der Siegerentwurf vorgestellt. Das Rennen machte der Entwurf des Büros "Vogt Landschaft GmbH" aus Berlin mit dem Team rund um Prof. Günther Vogt, Johannes Hügle und Florian Mänz. Johannes Hügle stand gestern beim Pressegespräch Rede und Antwort. Für die Umgestaltung des Kantparks steht ein Budget von 1,5 Millionen Euro zur Verfügung, davon sind 1,2 Millionen Euro nur für Baumaßnahmen reserviert. Der Rest wird für die Bürgerbeteiligung und die Planungskosten bereit gestellt. Der Entwurf des Berliner Büros habe die Jury vor allem deshalb überzeugt, so Umweltdezernent Dr. Ralf Krumpholz, weil hier mit vergleichsweise wenigen Eingriffen der Park einladender gemacht wird. Krumpholz lobte den "sensiblen Umgang mit Bestehendem".

Ein Kernstück des Berliner Konzepts ist eine große neue Promenade am Nordrand des Kantparks entlang der Friedrich-Wilhelm-Straße. Die neue breite Promenade, die unter Bäumen auf der gesamten Breite des Parks von Ost nach West gestaltet wird, soll ein attraktives Entree an der Schnittstelle von Park und Innenstadt werden.

Ein Ziel der Umgestaltung ist, das Lehmbruck-Museum und auch die cubus-Kunsthalle stärker als bislang ins Blickfeld zu rücken. Um das Lehmbruck-Museum zu betonen, soll auch im westlichen Teil des Parks, also im Bereich Düsseldorfer Straße, eingegriffen werden. Zum Beispiel durch das Herausnehmen einiger Gehölze, durch Entfernen von Unterwuchs und auch durch das Abholzen einiger, weniger Bäume. Andere Bäume sollen hingegen durch fachgerechtes Beschneiden (Aufastung) aufgewertet werden. An der Westseite sollen die bisherigen Parkplätze zurückgebaut und die neu entstandene Freifläche begrünt werden.

Zum Berliner Konzept gehören Bürgergärten, die im Park angelegt werden. Dabei möchten die Landschaftsarchitekten die "Initiative Kants Garten" weiterentwickeln und zusätzlich einen "Dell-Garten" im westlichen Areal des Parks anlegen. In diesem "Quartierspark" könnten, so Johannes Hügle, auch mal Bürgerfeste gefeiert werden.

Die vorhandenen Wege des Parks sollen zum Teil ein wenig umgelenkt werden, so dass Sichtachsen entstehen, die den Park übersichtlicher machen. Es sollen Rasenflächen zum Ausruhen und Spielen angelegt werden. Man hoffe, so Johannes Hügle, dass mehr Menschen als bislang in den Park kommen. Allein das könnte dazu beitragen, die Drogenszene zu entschärfen. Im Park sollen lange Bankreihen aufgestellt werden, auf denen höchst unterschiedliche Menschen mehr oder weniger voneinander entfernt Platz nehmen können. Die vorhandene Beleuchtung soll ergänzt werden. Nicht zuletzt soll der Biergarten des Café Museum zum Süden hin ausgedehnt werden.

Johannes Hügle versprach, dass bei der Detailplanung auch weiterhin Vorschläge aus der Bürgerschaft oder der Verwaltung einbezogen würden. Oberbürgermeister Sören Link, der die Umgestaltung des Kantparks zu Chefsache gemacht hatte, will noch in diesem Jahr die entsprechenden Gelder beim Land beantragen. Er rechnet damit, dass Ende kommenden Jahres der Bewilligungsbescheid vorliegt und das 2017 der Park umgestaltet werden kann. Der Park sei ein herausragendes Beispiel für eine positive Innenstadtentwicklung.

(pk)
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