Duisburg Kein Rückgang bei den Asylbewerbern

Duisburg · In Duisburg wird weiterhin mit Zuzug gerechnet, da die Stadt ein Defizit bei den Aufnahmen ausgleichen muss. In Rheinhausen sind bereits die Vorbereitungen für den Bau einer Traglufthalle angelaufen.

 An der Werthauser Straße, wo sich früher der Rasenplatz des TB Rheinhausen befand, laufen die Vorarbeiten zur Errichtung einer Traglufthalle zur Flüchtlingsunterbringung.

An der Werthauser Straße, wo sich früher der Rasenplatz des TB Rheinhausen befand, laufen die Vorarbeiten zur Errichtung einer Traglufthalle zur Flüchtlingsunterbringung.

Foto: Christoph Reichwein

Aktuell werden in Duisburg acht Turnhallen als Notunterkünfte für die Flüchtlingsunterbringung genutzt. Damit liegt Duisburg zwar unter dem Landesdurchschnitt (in Köln sind es beispielsweise 25 Hallen, in Bochum 17), von einem Rückgang der Flüchtlingszahlen merkt man in Duisburg allerdings nichts.

Die Flüchtlingszahlen sinken hier nicht, weil die Stadt eine Vereinbarung mit der Bezirksregierung Arnsberg getroffen habe, um das Defizit auszugleichen, das entstanden war, weil die Stadt anfangs zu wenig Flüchtlinge aufgenommen hatte, sagt Peter Hilbrands, Pressesprecher der Stadt. "Wir müssen erst mal proportional mehr aufnehmen." Für die von der Bezirksregierung zugewiesenen Flüchtlinge bestehe eine gesetzliche Aufnahmeverpflichtung.

Darum halte man an den ursprünglichen Plänen weiterhin fest. "Wir können aktuell kein Signal geben, dass die Pläne zurückgenommen werden." Das gelte auch für die Glückauf-Halle in Homberg. "Diese Halle wird aber eine der ersten sein, die wir wieder freigeben, sollte sich der Zustrom der Flüchtlinge tatsächlich auf längere Sicht verringern", sagt Hilbrands. Das wäre möglich, wenn das Asylpaket II greife und wenn Verfahren beschleunigt werden könnten, "wenn wir nicht mehr so viele Folgeantragsteller bekommen", sagt der Sprecher der Stadt. Die bereits bestehenden Unterkünfte bleiben also vorerst bestehen. Es werden sogar noch neue errichtet, wie etwa die Traglufthalle an der Werthauser Straße in Rheinhausen. Die Vorbereitungen laufen bereits. "Nach unserer Kenntnis benötigt die Sozialverwaltung nach wie vor die neuen Objekte".

Duisburg hatte in den vergangenen drei Monaten 1899 Neuaufnahmen zu verzeichnen. Mit Stand 31. März waren insgesamt 6136 Asylbewerber im Anerkennungs- oder Duldungsverfahren von Seiten der Stadt untergebracht. Hinzu kommen die Unterbringungen des Landes NRW in Landesunterkünften. In den Sammelunterkünften, also Notunterkünfte und Übergangsheime, werden aktuell vor allem alleinreisende junge Männer untergebracht, während Familien überwiegend in Wohnungen leben.

An drei Standorten im Stadtgebiet sollen Traglufthallen aufgestellt werden mit Platz für jeweils bis zu 400 Bewohnern. Im Mai soll die erste an der Werthauser Straße beziehbar sein. Zu den bisherigen überlegungen gehört auch, Asylbewerber im ehemaligen RAG-Bildungshaus an der August-Thyssen-Straße in Hamborn unterzubringen. Ab Juni soll die alte Verwaltung der Hüttenwerke an der Emscherstraße umgebaut sein. Mehr als 200 Flüchtlinge sollen dort Platz finden.

Daneben soll die GEBAG die Zinkhüttenplatzsiedlung an der Rhein-Ruhr-Halle kaufen (wir berichteten), um dort Platz zu schaffen für die Unterbringung von Asylbewerbern, deren Antrag positiv beschieden wurde und die damit dauerhaft hier bleiben können.

(RP)
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