Duisburg Kein Weltrekord im Landschaftspark

Duisburg · Der Abbau der Duisburger Sandburg im Landschaftspark hat begonnen. Einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde hat das Kunstwerk jedoch nicht geschafft.

Duisburg: Kein Weltrekord im Landschaftspark
Foto: Christoph Reichwein

Mit über 14 Metern Höhe war sie zwar weltweit die höchste Sandburg, zum Eintrag in das Guinnessbuch der Rekorde hat es aber nicht gereicht. Übrig bleiben die 2300 Tonnen Sand, die seit Montagmorgen aus dem Landschaftspark abtransportiert werden.

Bereits zu Beginn der Abbauarbeiten am gestrigen Tag stellten der Projektleiter Philipp Müller und sein Team fest, dass sich größere Holzteile in dem Sandberg versteckt hatten. Nachdem ein Drittel der Burg am 23. August eingestürzt war, konnte bisher noch nicht bestätigt werden, ob sich Teile der Holzverschalung, in die die Burg anfangs gepresst wurde, in den Sand geraten waren und somit als unterstützende Elemente gedient hatten. Aus diesem Grund hatte auch Jurorin Sofia Eleonora Greenacre von "Guinness World Records" den Rekord noch nicht offiziell abgesegnet, denn unterstützende Holzelemente sind durch die Jury nicht erlaubt.

Drei Wochen lang hat ein Künstlerteam unter dem Organisator Schauinsland Reisen an dem Versuch gearbeitet, die weltgrößte Sandburg aufzubauen und den bisherigen Rekord aus Miami, ganze 13,97 Meter, zu knacken. Von dem einstigen Kunstwerk ist jetzt nur noch ein großer Sandberg in Mitten des Landschaftsparkes übrig geblieben.

Der Sand im Wert von 80.000 Euro wird nun der Stadt Duisburg zur Verfügung gestellt und vorerst am Ufer des Toeppersees, gelagert. Um den Abtransport kümmert sich ein Team von knapp zwölf Leuten, unter der Leitung von Philipp Müller. Zwei Bagger sind damit beschäftigt, den Sand auf LKW zu laden - sechs Fuhren wurden gestern Vormittag bereits zum Toeppersee gebracht. Da der Außenbereich des ehemaligen Freibades zwischen Rheinhausen und Rumeln-Kaldenhausen nicht mehr genutzt wird, soll der Sand in das Becken geschüttet und später begrünt werden.

Bis Mittwoch, 21. September, wollen Müller und sein Team fertig sein. "Wir kommen nun also nicht in das Guinnessbuch der Rekorde", resümiert er. "Wir hätten den kompletten Abbau dokumentieren müssen. Zeugen vor Ort wären notwendig gewesen sowie viele Videokameras, um den kompletten Prozess zu filmen. Wir haben uns den Aufwand von vornherein gespart. Und wie wir heute gesehen haben, war es richtig so." Auch Benno Lindel, künstlerischer Leiter der Sandburg, sieht den verpassten Rekord gelassen. Er war nicht nur bei dem Aufbau dabei, sondern hilft auch bei dem Abbau der Sandburg. Seit über 20 Jahren arbeitet er in diesem Geschäft. "Mir bricht es nicht das Herz, dass die Burg abgerissen wird. Es ist vergängliche Kunst, wir schaffen jetzt Platz für etwas Neues", sagt Lindel.

Obwohl der Rekord nicht offiziell in das Guinnessbuch aufgenommen wurde, war es für ihn ein großer Erfolg. Dass die Sandburg die bisher Höchste der Welt war, wurde ihnen auch von der Jurorin Greenrace anerkannt. Er will den Versuch im kommenden Jahr erneut starten. Am vergangenen Freitag, den 16. September, beschloss der Hauptsponsor Schauinsland Reisen, im Jahr 2017 erneut eine Sandburg zu bauen, mit dem Ziel, den Weltrekord offiziell anerkannt zu bekommen. Ob sich das Bauwerk wieder im Landschaftspark befinden wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. Lindel ist jedoch von dem Standort überzeugt. Es sei eine ideale Location.

Auch der Landschaftspark selber profitierte in diesem Jahr von der Aktion. "Insgesamt zog sie in den knapp drei Wochen fast 200.000 Besucher an", teilte die Pressestelle des Landschaftsparkes auf Anfrage mit.

Schaulustige können sich in den kommenden zwei Tagen noch ein Bild von dem Abtransport des Sandes machen. Und vielleicht wird sich die neue Sandburg im nächsten Jahr einen Platz im Guinnessbuch der Rekorde sichern und noch mehr Besucher begeistern können - einen Versuch wäre es wert.

(RP)
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