Duisburg Kirche reformiert soziales Engagement

Duisburg · Das Bistum Essen, zu dem auch die meisten katholischen Gemeinden in Duisburg gehören, plant neue Caritas-Projekte und will neue Sozialpastorale Zentren nach Vorbildern in Hochfeld und Marxloh einrichten.

 Schwester Martina Paul mit Flüchtlingen im sozialpastoralen Zentrum Hochfeld in der Kleiderkammer. Das Bistum will den gesamten Stadtteil im Auge behalten und über die eigene Gemeinde hinaus wirken.

Schwester Martina Paul mit Flüchtlingen im sozialpastoralen Zentrum Hochfeld in der Kleiderkammer. Das Bistum will den gesamten Stadtteil im Auge behalten und über die eigene Gemeinde hinaus wirken.

Foto: Andreas PRobst

Wie die soziale Arbeit des Ruhrbistums auch in der Zukunft unter veränderten kirchlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sichtbar bleibt, dafür setzen sich insbesondere zwei der 20 Zukunftsbild-Projekte des Bistums Essen ein. Nun hat sich sowohl das Projekt "Gemeindecaritas" als auch das Projekt "Sozialpastorale Zentren" soweit entwickelt, dass die beiden Arbeitsgruppen Mitstreitern für ihre Ideen suchen.

So können sich jetzt fünf Gemeinden oder Pfarreien aus dem Ruhrbistum um eine qualifizierte Begleitung für ein zeitlich begrenztes kirchliches Sozialprojekt bewerben. "Wir suchen tatkräftige Leute, die als aktive Christen in ihrem Orts- oder Stadtteil ein konkretes Thema angehen möchten und so zur Verbesserung der Lebensbedingungen in ihrer Nachbarschaft beitragen", erläutert die Projektleiterin Sabine Köther. Sie betont, dass sich diese projektorientierten Formen der Gemeindecaritas nicht gegen die in vielen Gemeinden etablierten Caritas-Gruppen richten, "ganz im Gegenteil, diese Arbeit kann prima Hand in Hand laufen." Aus vielerlei Gründen sei es jedoch sinnvoll, neben den bekannten Caritas-Tätigkeiten eben auch auf projektbezogene Formen des Engagements zu setzen - etwa weil viele, die sich engagieren möchten, dies neben ihrem Beruf nur zu bestimmten Zeiten tun könnten. Zudem wollten viele Menschen zwar eigene Ideen und Fähigkeiten einsetzen, aber nicht für einen allgemeinen Zweck, sondern ein ganz bestimmtes Thema, so Köthers Erfahrung. Interessierte Gemeinden oder Gruppen erhalten weitere Informationen bei Sabine Köther, Tel.: 0201/2204-561 oder E-Mail: "mailto:sabine.koether@bistum-essen.de" Im Gegensatz zur Gemeindecaritas geht es beim Zukunftsbild-Projekt "Sozialpastorale Zentren" um ein langfristiges Engagement einer Pfarrei. Ähnlich wie in den bereits bestehenden Zentren - etwa St. Peter in Duisburg-Hochfeld oder dem Petershof in Duisburg-Marxloh - sollen an weiteren Orten im Ruhrbistum Zentren entstehen, in denen Seelsorge und konkrete Lebenshilfe aus einer Hand angeboten werden. Erstes Interesse gibt es bereits in den Pfarreien St. Joseph, Gelsenkirchen, St. Lamberti, Gladbeck, und St. Michael im Duisburger Norden. In Gelsenkirchen und Duisburg hat die Bistums-Projektgruppe in den vergangenen Tagen das Konzept der sozialpastoralen Zentren noch einmal in eigenen Veranstaltungen vorgestellt. "Dabei haben wir mit den Katholiken vor Ort vor allem über die konkreten Sorgen und Probleme, aber auch über positive Dinge in ihrer Nachbarschaft sowie über mögliche Kooperationspartner gesprochen", sagt Projektleiter Christian Gentges.

Er betont den besonderen Charakter des Konzepts der Sozialpastoral: "Es geht darum, den Blick auf den gesamten Stadtteil und alle hier lebenden Menschen zu richten, nicht nur auf die Kirchengemeinde". In allen drei Pfarreien beraten jetzt die jeweiligen Gremien, ob ein Sozialpastorales Zentrum vor Ort sinnvoll erscheint. Anschließend können sich die Pfarreien bei der Zukunftsbild-Projektgruppe um die Einrichtung eines solchen Zentrums bewerben. "Im kommenden Jahr wird es dann um das konkrete Konzept und vielleicht auch schon um die Einrichtung des neuen Zentrums gehen", kündigt Gentges an. Weitere Informationen zum Projekt gibt es unter Telefon 0201 2204-337 oder per E-Mail: "mailto:christian.gentges@bistum-essen.de" .

Das Zukunftsbild des Bistums Essen beschreibt in sieben Leitworten, wie die katholischen Christen an Rhein, Ruhr und Lenne in Zukunft Kirche sein wollen: berührt, wach vielfältig, lernend, gesendet, wirksam und nah.

Es ist das Ergebnis der ersten Phase des Dialogprozesses "Zukunft auf katholisch" (2011-2013). In 20 Projekten auf Bistums-Ebene und zahlreichen Initiativen in Pfarreien, Gemeinden, Verbänden und Einrichtungen geht es nun darum, dieses Zukunftsbild konkret werden zu lassen.

Informationen zum Zukunftsbild des Ruhrbistums gibt es auf der Internetseite zukunftsbild.bistum-essen.de.

(TR)
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