Duisburg "Knebels Affentheater": Rocken ohne Perücken-Komik

Duisburg · Die "vier Infusionen" hatten die freundlichen Steinhof-Helfer natürlich umgehend zur Bühne gebracht. Uwe Lyko hatte die von ihm so benannte "Kö-Pi" -Lage für die Band, die sonst als "Affentheater" für fetzige Musik- Comedy sorgt, kurz vor Ende des Konzerts geordert.

 Diesmal spielte die "Affentruppe" ohne komischen Überbau im Steinhof. 600 Fans waren von der Rock-Gruppe begeistert.

Diesmal spielte die "Affentruppe" ohne komischen Überbau im Steinhof. 600 Fans waren von der Rock-Gruppe begeistert.

Foto: christoph Reichwein

Nur Peter Deinum, der die diesmal "ganz privat und ohne Perücken" auftretenden Musiker verstärkte, verzichtete auf den kühlen Gerstensaft und erfrischte sich mit einer Apfelschorle. Rund 600 Musikfans feierten Uwe Lyko, Georg Göbel-Jakobi, Martin Breuer, Detlef Hinze und den Bassgitarristen und Jazzmusiker Peter Deinum nach dem knapp dreistündigen Auftritt am Samstagabend begeistert. Das konnten die meisten Besucher bereits zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit.

Zum eigentlichen Konzerttermin am 22. Dezember war der Bass-Gitarrist Martin Breuer, der sonst als Kunstfigur "Ernst Pichl" mit seinen Affentheater-Rentnern auf der Bühne steht, erkrankt. Das Konzert fand kurz vor Weihnachten trotzdem statt und wurde jetzt in kompletter Besetzung wiederholt. Georg Göbel-Jakobi ("Ozzy Ostermann") hatte die Idee mit rockigen Songs und einfühlsamen Balladen die Band, die sonst als "Affentheater" für Furore sorgt, einmal ganz seriös und ausschließlich auf die Musik fixiert zu präsentieren. "Das hat super Spaß gemacht", war die erste Reaktion des Duisburger Jazz-Musikers, der nicht nur sein kleines "Klampfen"-Sortiment zum Einsatz brachte, sondern auch noch an der Mini-Orgel und der Mundharmonika seine Vielseitigkeit bewies.

Aber nicht nur "Ozzy" hatte seinen Spaß, auch seine Mitstreiter waren spielfreudig bei der Sache. Das "private Affentheater" spielte Stücke von Neil Young, Depeche Mode bis hin zu Bruce Springsteen, Bob Dylan und den Beatles. Dabei interpretierte man nicht nur die Top-Hits der musikalischen Vorbilder. Mit der Aussage "Wir spielen ganz bewusst Stücke, die nicht jeder direkt kennt", bereitete Uwe Lyko (sonst "Herbert Knebel") das Publikum darauf vor, was es an diesem Abend zu erwarten hatte. Herausgekommen ist am Ende ein klasse Konzert und die Gewissheit, dass es im Dezember wieder einen ganz exklusiven Auftritt der Band im Steinhof geben wird.

Wer "Knebels Affentheater" im gewohnten musikalischen Comedy- Format erleben möchte, hat dazu am 24. April Gelegenheit. Dann gastiert die Band mit ihrem Programm "Rocken bis qualmt" im Theater am Marientor. Beginn um 20 Uhr.

(RP)
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