Duisburg Kontaktstelle ist bei unterschiedlichen Problemen gefragt

Duisburg · Die Selbsthilfe-Kontaktstelle Duisburg ist Ansprechpartner für viele Bürger, die Probleme haben, aber nicht unbedingt wissen, dass es in erster Linie um Selbsthilfegruppen geht, sagt Anja Hoppermann, eine von zwei Halbtagskräften in der Fachberatung. Daher verfügt die Einrichtung neben den Kontakten zu Duisburger Selbsthilfegruppen auch über eine lange Liste an professionellen Beratungsstellen. Denn nicht immer ist Selbsthilfe das richtige Angebot. "Menschen, die zum Beispiel. in akuten psychischen Krisen sind, müssen professionell betreut und aufgefangen werden. Damit sind Selbsthilfegruppen überfordert." erklärt Heike Kehl-Herlyn, die zweite Fachkraft der Einrichtung.

Die Anfragen, gerade aus dem Bereich der psychischen Erkrankungen, haben einen großen Anteil am Beratungsalltag der beiden Frauen. Im gerade veröffentlichten Jahresbericht ist zu lesen, dass 43 Prozent der Bürger, die Kontakt aufgenommen haben, mit psychischen Problemen kamen. Auf Platz zwei stehen die körperlichen Erkrankungen. Die Fachstelle vermittelt Kontakte zum Beispiel in Gruppen der Deutschen Diabetes Hilfe, der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft oder der Deutschen Rheuma Liga. Aber auch soziale Themen (wie z.B. Stalking) oder Suchtgruppen stehen auf der Vermittlungsliste. Insgesamt 186 Gruppen hat die Kontaktstelle, die eine Einrichtung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes ist. Einige Gruppen haben sich aufgelöst, andere wurden neu gegründet, wie z.B. die FAS-Pflegeeltern (hierbei handelt es sich um Pflegeeltern, deren Kind am Fetalen Alkoholsyndrom leiden, also an Folgen des Alkoholkonsums der leiblichen Eltern). Aber auch Gruppen zu Themen wie Speiseröhrenkrebs, Sucht oder Traumafolgestörung wurden gegründet.

Neben der Hilfe bei Gruppenneugründungen und der Vermittlung von Interessierten in die Gruppen gehört auch die Unterstützung bestehender Gruppen zu dem Programm der Selbsthilfe-Kontaktstelle. Für dieses Jahr haben sich die Mitarbeiterinnen viel vorgenommen. Auf dem für den 18. Juni geplanten 9. Duisburger Selbsthilfetag werden die Bürger sich einen Eindruck von der Vielfalt der Selbsthilfegruppen in ihrer Stadt machen können. Im zweiten Halbjahr wird der zuletzt 2014 veröffentlichte Selbsthilfewegweiser, ein Heft mit Kurzbeschreibungen und Kontakten zu einem Großteil der Duisburger Gruppen, neu aufgelegt. Mit den "Selbsthilfe-News" geht ein E-Mail Newsletter an den Start, und im "Ingangsetzer-Projekt" werden weitere Ehrenamtliche geschult, um neue Selbsthilfegruppen in der Anfangszeit zu unterstützen.

Weitere Informationen zu allen Selbsthilfegruppen in Duisburg gibt es bei der Selbsthilfe-Kontaktstelle Duisburg, Tel. 0203 6099041 oder unter duisburg.selbsthilfenetz.de.

(RP)
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