Eisbrecher in Duisburg Konzert: "Checker" bricht das Eis

Am Donnerstagabend gab die Band Eisbrecher in Duisburg ein Konzert. Zuvor schrieben die Chartstürmer fleißig Autogramme in der Duisburger Innenstadt. Der Frontsänger, genannt der "Checker", fühlte sich in Duisburg richtig wohl.

Künstliche Nebelschwaden wabern über die Bühne.Die Aufbauten sind in blaues und orangenes Licht getaucht, das Schlagzeug liegt im Dunkeln. Als die Fans einen Schatten auf der Bühne erahnen, bricht lauter Jubel los. Rene Greil, der Schlagzeuger der Band Eisbrecher sucht sich im Dunkeln den Weg zu seinem Instrument. Dann plötzlich huschen vier weitere Personen, dick eingepackt in Daunenjacken und Fellkragen, über die Bühne.

Der Jubel wird lauter, vermischt sich mit den ersten Klängen der neuen Single Eiszeit.Die Eiszeit zieht sich als Thema durch das Konzert, das die Münchener im ausverkauften Duisburger Pulp geben. Sänger Alexander Wesselsky, auch als "Der Checker" beim Männersender DMAX bekannt, singt sich ab dem ersten Ton seine Wut über soziale Ungerechtigkeiten, zwischenmenschliche Kälte und politisches Versagen von der Seele. Die Fans, insbesondere die Mädchen in der ersten Reihe, hängen an seinen Lippen, singen jedes Wort des Titeltracks des neuen Albums mit.Harte Gitarren, deutsche Texte und jede Menge elektronischer Sounds — dafür steht die Band Eisbrecher seit ihrer Gründung im Jahr 2003.

Neues Album

Auch das neue Album orientiert sich wieder an diesen Prinzipien. Davon können sich die rund 800 Konzertbesucher in Duisburg überzeugen. Gleich sechs Titel von Eiszeit haben die Münchener im Gepäck, beweisen dass sie die letzten anderthalb Jahre im Studio hart gearbeitet haben.Doch als die ersten Klänge des Eisbrecher-Klassikers "Angst" erklingen, scheint noch einmal ein Ruck durch das Publikum zu gehen. Arme werden in Richtung Bühne gereckt, Zeige- und kleiner Finger zur Pommesgabel formiert. Die Jungs fangen an, ihre Köpfe im Takt der Musik zu schütteln, die Mädchen tanzen ausgelassen zu den harten Bassläufen, die aus den Boxen schießen. Apropos Mädchen: Die kommen bei Eisbrecher voll auf ihre Kosten. Jede Klamottenschicht, die Sänger Alex ablegt, wird mit einem Kreischen quittiert.

Handtuch in die Menge

Seine Krawatte und ein Handtuch schmeißt er in die Menge, die Empfängerinnen strahlen übers ganze Gesicht.Fast zwei Stunden rocken die Bayern über die Bühne, spielen eigene Songs wie "Vergissmein nicht", "Schwarze Witwe", "Heilig" oder "This is deutsch", covern den Schlagerklassiker "Tränen lügen nicht" von Michael Holm und lassen dies in einen eleganten Seitenhieb auf den Musikerkollegen "Der Graf" von der Band Unheilig übergehen. Rufe nach dem Checker beantwortet der fast zwei Meter große Sänger souverän: "Schaut nicht so viel fern, lest lieber mal ein Buch!"Wohl denen, die an diesem Abend ins Pulp gepilgert sind und nicht mit einem Buch auf dem Sofa geblieben sind. Sie genießen eine Rockshow, die nicht nur gute Musik, sondern auch etwas fürs Augen zu bieten hat. Dass auch die Band großen Spaß an dem Konzert hatte, ist nicht zu übersehen. Sie strahlen übers ganze Gesicht, als sie völlig geschwitzt die Duisburger Bühne verlassen.

Vor ihrem Konzert gab die Band in einem großen Elektromarkt in der Duisburger Innenstadt Autogramme.

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