Duisburg Kraftwerk Baerl: Evonik stellt neuen Antrag

Duisburg · Baerl (skai) Das Projekt Grubengasgewinnung in Baerl geht in die nächste Runde. Die Firma Evonik hat bei der Bezirksregierung Arnsberg überarbeitete Antragsunterlagen für die geplante Bohrung auf dem Grundstück Schulstraße 40 eingereicht. Hier, mitten im Wohngebiet, soll wie berichtet in 650 Metern Tiefe Grubengas aus einem stillgelegten Stollen gezapft werden. Das Gas soll dann durch eine unterirdische Leitung fließen und in einem Kleinkraftwerk, das 170 Meter weiter am Bendweg im Binsheimer Feld errichtet werden soll, zu Strom verarbeitet werden.

Es gibt vier verschiedene Genehmigungsverfahren: Bisher hat die Bezirksregierung Arnsberg nur für die grundsätzliche Gewinnung von Grubengas grünes Licht gegeben. Die Bürgerinitiative "Kein Grubengaskraftwerk in Baerl" hat dagegen geklagt, ist damit jedoch beim Verwaltungsgericht Düsseldorf gescheitert. Die Baerler haben aber zumindest durchgesetzt, dass die Auflagen verschärft werden und das Unternehmen beim Lärmschutz nachbessern muss. Die Genehmigung für die Bohrung an der Schulstraße, für die jetzt die Unterlagen eingereicht wurden, sowie die Genehmigungen für die Verwertung des Grubengases – auch hier hat die Bezirksregierung verlangt, dass die Antragsunterlagen überarbeiten werden – und für die Kabeltrasse, über die der in dem Kleinkraftwerk erzeugte Strom zum Schacht Gerdt geführt werden soll, stehen noch aus.

Bürgerinitiative kämpferisch

Die Bürgerinitiative "Kein Grubengaskraftwerk in Baerl" gibt sich kämpferisch: "Um die Antragsunterlagen für diese Teilgenehmigung zu ändern, hat Mingas Power fast zwei Jahre gebraucht. Ohne diese Teilgenehmigung ist das gesamte Vorhaben nicht realisierbar. Wir werden uns auch jetzt wieder darauf konzentrieren, die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt genau unter die Lupe zu nehmen", kündigte Sprecher Thomas Balitzki-Schulze an. Noch vor Weihnachten ist eine Gesprächsrunde auf Einladung von Oberbürgermeister Adolf Sauerland geplant, bei der die Bürgerinitiative weitere Informationen vom Antragsteller erhalten soll.

Mehr zu dem Thema unter www.rp-online.de/duisburg

(RP)
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