Duisburg Krankenhäuser rücken zusammen

Duisburg · Das Evangelische Klinikum Niederrhein und das gleichfalls evangelische Bethesda Krankenhaus haben seit Monatsanfang einen gemeinsamen kaufmännischen Geschäftsführer - und bald noch mehr.

Duisburg: Krankenhäuser rücken zusammen
Foto: Andreas Probst

Rund 20 Kilometer liegen zwischen Hochfeld und Fahrn, die Otto Eggeling nun wohl häufiger zurücklegen wird. Seit Anfang des Monats ist der kaufmännische Geschäftsführer des evangelischen Klinikums Niederrhein in gleicher Funktion im Bethesda Hospital in Hochfeld tätig, wo Prof. Dr. Dietmar Simon unverändert als ärztlicher Geschäftsführer agiert.

Doch es geht um mehr als nur um eine Personalie: Alles deutet daraufhin, dass es in absehbarer Zeit einen neuen Krankenhausverbund in Duisburg geben wird. In einem Geschäftsbestellungsvertrag ist geregelt, dass das EK-Niederrhein 60 Prozent Geschäftsanteile von der Bethesda GmbH übernimmt. Das noch ausstehende "Ja" der Gesellschafter des Hochfelder Hauses dürfte sicher sein. Denn vor allem das Bethesda benötigt einen starken Partner im Kampf gegen die privatwirtschaftlich agierenden Krankenhauskonzerne.

Die Gesellschafter des ev. Klinikums Niederrhein - zu ihm gehören die ev. Kliniken in Fahrn, Dinslaken und Oberhausen sowie die Herzklinik in Meiderich) sind je zur Hälfte evangelische Kirchengemeinden in den drei Städten sowie die Stiftung zur Förderung evangelischer Krankenhäuser. Das Bethesda "gehört" den evangelischen Gemeinden in der Innenstadt, in Neudorf Ost und West, in Wanheim, Wanheimerort sowie dem Kirchenkreis. Schon dies macht deutlich, dass die beiden neuen Partner gut zusammenpassen, die quasi gerade ihre Verlobung besiegelt haben, spätere Hochzeit wahrscheinlich.

 Prof. Dietmar Simon (rechts), medizinischer Geschäftsführer des Bethesda-Krankenhauses (rechts).

Prof. Dietmar Simon (rechts), medizinischer Geschäftsführer des Bethesda-Krankenhauses (rechts).

Foto: Crei/Bethesda

Auch inhaltlich sieht Eggeling die beiden Kliniken nah beieinander. Bei Disziplinen, die es an beiden Häusern gibt, sicherten unterschiedliche Einzugsbereiche die Zukunft. Und da, wo jedes Haus ein Alleinstellungsmerkmal hat, profitiere der jeweils andere.

Das ist zum Beispiel bei der Geburtshilfe der Fall. Sie gibt es am Klinikum Niederrhein schon lange nicht mehr. "Um so mehr freuen wir uns, dass wir diese Abteilung nun wieder haben", sagt Eggeling. Zwar würden in der Herzklinik viele kranke Babys behandelt. Aber es sei schon schön, auch mal wieder gesunde Neugeborene im Haus zu haben. Auf der anderen Seite können die Hochfelder zum Beispiel von der Zentralapotheke der "Nordlichter" profitieren, die es in Hochfeld nicht gibt. "Wir helfen uns gegenseitig", fasst Eggeling zusammen.

Sowohl er wie auch sein neuer ärztlicher Geschäftsführer-Kollege Simon betonen, dass sie in den vergangenen vier Wochen schon viele gute Gespräche geführt und erste Überlegungen für neue Strukturen angestellt hätten, über deren Inhalt sie allerdings noch schweigen. Das dürfte spätestens nach dem 30. Juni 2018 anders sein - auf dieses Datum ist der Geschäftsbesorgungsvertrag nämlich befristet. Spätestens dann werden wohl Inhalte bekannt, an denen die Belegschaften der beiden Partner großes Interesse haben dürften. Dass in Hochfeld ein neuer kaufmännischer Chef Einzug gehalten hat, konnten sie nicht übersehen.

Denn Hans-Otto Eggelings Namen und Funktion stehen ganz oben auf dem großen Schild am Haupteingang zum Bethesda, auf dem die großen Abteilungen mit den jeweiligen Chefs aufgeführt sind.

(RP)
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