Duisburg Kunst-U-Boot ist ab Freitag offen für Besucher

Duisburg · Bereits am 10. Oktober ist das Kunst-U-Boot im Innenhafenbecken vor dem Museum Küppersmühle für moderne Kunst vor Anker gegangen. Ab heute können es Besucher des Museums endlich auch betreten und von innen besichtigen.

Duisburg: U-Boot legt im Innenhafen an
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Duisburg: U-Boot legt im Innenhafen an

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Die vergangenen Wochen hatte der Künstler Andreas M. Kaufmann, der das Kunst-U-Boot zusammen mit dem Kunsthistoriker Prof. Dr. Hans Ulrich Reck für das Kulturhauptstadtjahr konzipiert hatte, genutzt, um die acht Meter lange und 3,2 Meter hohe Fotocollage im Innenraum zu überarbeiten und neu zu gestalten. Auch die übrigen Restaurierungsarbeiten, die nach dem Umzug des Kunst-U-Bootes vom Essener Baldeneysee nach Duisburg nötig waren, sind nun komplett abgeschlossen.

Andreas M. Kaumann zeigte sich gestern sehr zufrieden mit dem neuen Standort des spektakulären Werks. Das Kunst-U-Boot, das vom Sammler-Ehepaar Sylvia und Ulrich Ströher bereits 2011 gekauft worden war, ist ab heute offizieller Teil der ständigen Sammlung des Museums Küppersmühle. Wer eine Eintrittskarte fürs Museum kauft, kann auch das Kunst-U-Boot besichtigen. Eine Museumsaufsicht sorgt dafür, dass sich nicht mehr als acht Personen gleichzeitig im Innern des Bootes befinden. Während man im Kulturhauptstadtjahr zum Kunst-U-Boot per Tret- oder Paddelboot gelangte, kann man in Duisburg das Boot über einen kleinen Steg erreichen.

Beim Pressegespräch gestern wurde deutlich, dass das Kunst-U-Boot zum Diskutieren und Philosophieren reizt. Natürlich stimmt Künstler Kaufmann zu, wenn man das U-Boot als solches für ein künstlerisches Symbol versteht, das für kriegerische, politische und mediale Tarnung steht, aber auch auf den Bereich des Forschens und Entdeckens unbekannter Tiefen weist. Kaufmann sieht in dem U-Boot auch ein Zeichen für künstlerische Energie.

Wer den Innenraum betritt, sieht auf "Fenster", die so in den Turm geschnitten sind, dass der Satz zu lesen ist: "Ich kann, weil ich will, was ich muss." Bestückt sind diese Fenster mit zahlreichen mehr oder weniger aktuellen (Presse-)Fotos aus unterschiedlichen Lebensbereichen. Während die Bilder in den Öffnungen beleuchtet sind, bleiben alle anderen im Halbdunkel.

Künstler Kaufmann sagte gestern, dass er rund 7500 Fotos für seine Bildcollage verwendet habe; ein ganz konkretes Anordnungsschema habe er nicht im Sinne gehabt. Es gehe ihm vielmehr darum, eine "menschheitsgeschichtlich bedeutsame Bild-Imagination" anzudeuten. In den vergangenen Wochen bei den Restaurierungsarbeiten habe er versucht, diesen Aspekt stärker herauszuarbeiten. Ob der Satz "Ich kann, weil ich will, was ich muss" wirklich bei Kant zu finden ist, wie im Kulturhauptstadtjahr behauptet, könne er nicht sagen. Vielleicht findet sich jemand, der die genaue Fundstelle angeben kann. Wenn es eine gibt.

Mit der endgültigen Verankerung des Kunst-U-Bootes im Duisburger Innenhafen schließt sich ein Kreis: Gebaut wurde das Werk nämlich in der Meidericher Schiffswerft, von Anfang an als Kunstwerk.

(RP)
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