Duisburg Kurzweiliges zum Jubiläum gespielt

Duisburg · Im jüngsten, dritten Serenadenkonzert im Franz-Haniel-Hof im Rathaus gastierten dank dreier Stiftungen drei besonders begabte junge Musiker aus Vilnius, Partnerstadt seit 30 Jahren.

 Die charismatische Akkordeonistin Egle Bartkeviciute.

Die charismatische Akkordeonistin Egle Bartkeviciute.

Foto: fasel-stiftung

Die Duisburger Philharmoniker veranstalteten ihr jüngstes, drittes Serenadenkonzert im Franz-Haniel-Hof im Rathaus gemeinsam mit der Fasel-Stiftung, der Köhler-Osbahr-Stiftung und nicht zuletzt der Mstislav-Rostropovich-Stiftung aus Vilnius, Hauptstadt Litauens und seit 30 Jahren Duisburgs Partnerstadt. Es gastierten drei besonders begabte Musiker aus Vilnius, nämlich die Klarinettisten Rapolas Bartulis (13 Jahre) und Stasys Makstutis (17 Jahre) sowie die charismatische Akkordeonistin Egle Bartkeviciute (18 Jahre), die bereits im letzten Jahr beim "Konzert der Stiftungen" im Lehmbruck-Museum brillierte (die RP berichtete). Genau genommen kommen die beiden Klarinettisten aus Kaunas, der zweitgrößten Stadt Litauens, und die Akkordeonistin aus der Kleinstadt Siauliai, denn die Rostropovich-Stiftung unterstützt vor allem talentierte Kinder und Jugendliche aus entlegeneren Regionen des Landes, wo der Lebensstandard niedriger ist als in Vilnius.

Stasys Makstutis führte sich nach Art von Giora Feidman ein, indem er mit einer Klezmer-Improvisation von hinten auftrat. Das Trio gewann gleich alle Herzen mit dem "Libertango" von Astor Piazzolla. Egle Bartkevicuite zeigte solo mit Variationen über die Paganini-Caprice Nr. 24 von Palmer-Hughes, Piazzollas "Oblivion" und der "Capricesuette" von Maurice Larcange, dass ihre Fingerfertigkeit längst durch tiefes Empfinden ergänzt wird. Von der litauischen Präsidentin Dalia Grybauskaite wurde sie mehrfach ausgezeichnet als "Botschafterin Litauens in der Welt".

Guter musikalische Partner der drei jungen Litauer war ein Streichquartett der Duisburger Philharmoniker mit Laura Hildebrandt und Sascha Bauditz (Violine), Norbert Killisch (Viola) und Kerstin Elser (Violoncello). Frisch und sauber klangen sie schon bei einem Allegro von Johann Georg Lang (1722-1798), dem Rondo aus dem Streichquartett B-Dur KV 159 von Wolfgang Amadeus Mozart, "Golliwogg's Cakewalk" von Claude Debussy, "Someone to watch over me" und "Swanee" von George Gershwin sowie einem Menuett von Franz Schubert. Bei einer Mazurka von Frédéric Chopin, einer Gavotte von Dmitri Schostakowitsch und einer "Danza Cubana" von Ignacio Cervantes stammte das raffinierte Arrangement von Norbert Killisch.

Natürlich musizierten die beiden Ensembles auch gemeinsam. Rapolas Bartulis "sang" das "Wagner-Adagio" von Heinrich Joseph Baermann (1784-1847) und schnurrte den "Hummelflug" von Nikolai Rimski-Korsakow ab. Dazwischen legte das Streichquartett ein Scherzo von Giacomo Puccini. Als Zugabe spielten alle sieben zusammen etwas Witziges von Jean Francaix.

(hod)
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