Weltrekordversuch in Duisburg Sandkünstler wollen hoch hinaus mit Sand und Schaufel

Duisburg · Sandkünstler aus aller Welt haben in Duisburg im Landschaftspark Nord mit dem Bau der Sandburg begonnen, die mit über 14 Metern Höhe einen Weltrekordversuch aufstellen soll. Dazu werden 2300 Tonnen Sand und schweres Gerät benötigt.

Duisburg: Sand für Burg-Bau wird geliefert
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Duisburg: Sand für Burg-Bau wird geliefert

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Im Landschaftspark Nord wird seit vorgestern an der größten Sandburg der Welt gebastelt. Der Reiseveranstalter Schauinsland-Reisen, der seinen Sitz in Duisburg hat, steht hinter dieser Jagd nach dem Rekord. "Natürlich wollen wir den Rekord brechen", erzählt Simone Feier-Leist, Pressereferentin des Reiseunternehmens. "Aber wir wollen der Duisburger Bevölkerung vor allem eine Art heimische Auszeit bieten." Denn schon jetzt während des Aufbaus des sandigen Ungetüms können Interessierte vorbeikommen und zuschauen. In einem extra angelegten Sandbereich für Eltern und Kinder kann zudem gebuddelt (und die Sonne genossen) werden.

Das Ziel des Weltrekordversuches ist klar: Es gilt die in Miami gebaute Sandburg zu übertreffen. "Die hatte eine Höhe von knapp unter 14 Meter", so Feier-Leist. Dazu werden auf dem Steinhellenplatz im Landschaftspark Nord insgesamt 2300 Tonnen Sand benötigt, den eine Firma aus Bottrop derzeit noch mehrmals am Tag an die Baustelle transportiert. Für ein Projekt in dieser Dimension ist spezieller Sand von Nöten: Er muss ungewaschen sein und eine bestimmte Körnung aufweisen, damit er gut in Form gebracht werden kann. Die Sandburg soll nach Fertigstellung Anfang September einen Durchmesser von gut 20 Metern erreichen.

Noch ist von der hohen Sandburg, die Urlaubsmotive wie Pyramiden zeigen soll, noch nichts zu sehen. Der angelieferte Sand wird an einer Stelle aufgetürmt und von einem Bulldozer zusammen geschoben. Ein Bagger, der auf dem Sandhaufen steht, bringt das Material mit seiner Schaufel an die richtige Stelle. An der Spitze des Sandberges sind die helfenden Hände der Sandkünstler gefragt.

In der ersten Woche plätten die Carver, wie die Sandkünstler genannt werden, zunächst den Sand. Dazu wird er mit Wasser befeuchtet und mit Drucklufthammern verdichtet, so dass die Sandmasse fester wird. "Das ist vergleichbar mit Bildhauerei", sagt Feier-Leist. Zudem fertigen die Helfer, die zum Teil aus Australien oder Russland eingereist sind, spezielle Holzrahmen, die den Sand von den Seiten stabilisieren und verdichten. Die Verkleidung wird dabei von unten nach oben schrittweise errichtet. Ist die nötige Höhe erreicht, wird das Holz zurückgebaut, dieses Mal von oben aus. Nun hat der Sand die perfekte Konsistenz, um mit der eigentlichen Kunst anzufangen.

Im nächsten Schritt beginnen die insgesamt 18 Carver in der kommenden Woche damit, aus dem Sand Figuren zu schnitzen. Ohne Werkzeug ist das nicht möglich: "Sie benutzen grobe Werkzeuge wie eine Maurerkelle und feinere wie ein Skalpell", erklärt die Pressereferentin. Jeder Sandkünstler bringt eigene Werkzeuge mit. "Manche Künstler benutzen sogar einen Strohhalm, um überflüssigen Sand wegzupusten und die Feinheiten der Skulptur zu perfektionieren", so Feier-Leist.

Einer der Helfer ist Lukas Bruggemann aus den Niederlanden. Er hat sogar am noch aktuellen Weltrekord in Miami mitgewirkt. Für ihn aber kein Grund die Schaufel in den Sand zu stecken: "Wenn der Rekord schon gebrochen wird, dann mache ich das lieber selbst", so der Sandkünstler. "Wir dürfen zwar mechanische Hilfsmittel benutzen, aber zum Beispiel kein Zement in den Sand mischen, um ihn zu verfestigen", erklärt der Düsseldorfer Sandkünstler Benno Lindel die strengen Regeln. Zudem müsse die Sandburg auch komplett aus Sand bestehen und nicht etwa einen Felsen als Fundament haben.

Der Reiseunternehmer ist sehr zuversichtlich, den Rekord zu knacken. Feier-Leist: "Aber wir haben auch den nötigen Respekt vor diesem Projekt." Besonders ein Unwetter könnte dem Rekordversuch in die Quere kommen. Normaler Regen und Wind sind hingegen kein Problem. Im Großen und Ganzen sollte das Projekt also nicht ins Wanken geraten: "Ich schaue voller Zuversicht und voller Erwartung auf den 2. September." An diesem Tag kommen die Rekordprüfer von Guinness World Records in den Landschaftspark.

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