Duisburg Lange Staus nach Schiffsunglück

Duisburg · Ein Schiffsunglück in der Nacht zu Mittwoch hat im Berufsverkehr für lange Staus auf A40 und A42 gesorgt. Die Baerler Rheinbrücke musste bis zum späten Vormittag gesperrt werden.

 Die gesperrte A42-Brücke am Morgen nach dem Schiffsunglück. Sie konnte gegen 10.30 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Die gesperrte A42-Brücke am Morgen nach dem Schiffsunglück. Sie konnte gegen 10.30 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Foto: Schwerdtfeger

Eigentlich ist die Zeit zwischen den Jahren eine verkehrsarme. Viele Arbeitnehmer sind im Urlaub, die Autobahnen dementsprechend frei. Das hilft allerdings nur wenig, wenn die beiden Nadelöhre in Richtung Ruhrgebiet verstopft sind. So zu beobachten gestern Morgen. Nachdem in der Nacht zum Mittwoch ein Hotelschiff mit dem linksrheinischen Brückenpfeiler der A42-Rheinbrücke kollidiert war, musste die Rheinquerung bis zum Mittag gesperrt werden. Und da auch auf der A40, die in solchen Fällen als Ausweichroute dient, eine Baustelle für Verkehrsbehinderungen an der Neuenkamper Rheinbrücke sorgt, staute sich der Verkehr in und um Duisburg auf vielen Kilometern. Auf der A40 standen die Autos zwischenzeitlich bis zum Kreuz Moers. Und auch auf der innerstädtischen Ausweichstrecke über Ruhrort ging es zur Hauptverkehrszeit nur noch im Schneckentempo voran.

Die Sperrung der A42-Brücke war nötig geworden, weil der für den Autobahnen zuständige Landesdienst Straßen.NRW nach der Kollision die Statik der Brücke überprüfen musste - ein Standardvorgehen, wie die Behörde mitteilte. "Wir mussten sichergehen, dass keine nachhaltige Schädigung des Bauwerks vorliegt", sagte Straßen.NRW-Sprecherin Ingrid Scholz. "Das war nach Einschätzung unseres Statikers nicht der Fall. Deshalb konnten wir das Bauwerk gegen 10.30 Uhr wieder für den Verkehr freigeben."

Das Schiffsunglück hatte sich am Dienstagabend ereignet. Die Einsatzkräfte seien um 20.50 Uhr über den Vorfall informiert worden, teilte die Feuerwehr mit. Gestern Morgen zählte die Polizei insgesamt 27 Verletzte, von denen vier schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt waren. Während des zunächst unübersichtlichen Großeinsatzes hatte es zuvor unterschiedliche Angaben über die Zahl der Verletzten gegeben.

Die 129 Menschen an Bord des Hotelschiffs "Swiss Crystal" stammten mehrheitlich aus Benelux-Staaten. Das Schiff war in Richtung Niederlande unterwegs. Es wurde bei dem Aufprall am Bug beschädigt. Ein zweites Passagierschiff kam der havarierten "Swiss Crystal" zu Hilfe und nahm die 26 Besatzungsmitglieder und 103 Passagiere an Bord. "Der Unfall ist angesichts der vielen Menschen an Bord vergleichsweise glimpflich ausgegangen", sagte Polizeisprecher Ramon van der Maat auf Nachfrage unserer Redaktion.

Der Tag nach der Schiffs-Havarie in Duisburg
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Der Tag nach der Schiffs-Havarie in Duisburg

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Foto: dpa, rwe fgj

Die Verletzten wurden zunächst zur Mühlenweide in Ruhrort gebracht und dort behandelt. Die unverletzten Passagiere konnten ihre Reise auf einem Ersatzschiff fortsetzen, das von der Reederei zur Verfügung gestellt worden war. Die Ermittlungen zum Unfallhergang hat die Wasserschutzpolizei übernommen.

Die für gestern Morgen angesetzte vorbereitenden Bauarbeiten für die im Januar bevorstehende Teilsperrung der Brücke in Neuenkamp wurden laut Straßen.NRW bis in die Mittagsstunden ausgesetzt. "Damit wollten wir die Verkehrslage etwas entspannen", teilte Sprecherin Scholtz mit. Nach Freigabe der A42 wurden die Arbeiten aufgenommen. "Wir sind zuversichtlich, auch so noch rechtzeitig fertig zu werden", sagte Scholz. "Der für Anfang 2018 geplante Termin für Aufbau der Schrankenanlage bleibt bestehen."

(th)
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