Duisburg Lehmbruck-Museum neu aufgestellt

Duisburg · Der Neubau des Museums steht ab sofort wieder auf allen Ebenen als Ausstellungsfläche zur Verfügung. Die hochkarätige Sammlung, darunter Schlüsselwerke des Expressionismus, wird vollkommen neu präsentiert.

 Der 1987 eröffnete Neubau des Museums ist von den Dreieckswänden befreit worden und steht nun wieder auf allen Ebenen als Ausstellungsfläche zur Verfügung. Der 1987 eröffnete Neubau des Museums ist von den Dreieckswänden befreit worden und steht nun wieder auf allen Ebenen als Ausstellungsfläche zur Verfügung.

Der 1987 eröffnete Neubau des Museums ist von den Dreieckswänden befreit worden und steht nun wieder auf allen Ebenen als Ausstellungsfläche zur Verfügung. Der 1987 eröffnete Neubau des Museums ist von den Dreieckswänden befreit worden und steht nun wieder auf allen Ebenen als Ausstellungsfläche zur Verfügung.

Foto: Zoltan Leskovar

Vor sechs Jahren hatte der damalige Museumsdirektor Prof. Raimund Stecker die Innenarchitektur des Lehmbruck-Museums auf spektakuläre Weise verändert: Er ließ Wände in die Dreiecksräume des Neubaus einziehen. Der bis dahin offene Blick von der Galerie aus war damit verstellt. Gewonnen hatte Stecker neue Hängeflächen fürs Museum. Allerdings nahm er zugleich in Kauf, dass das Untergeschoss des Neubaus als öffentlicher Ausstellungsort verlorenging. Der Raum diente fortan als Depot, großer Versammlungsort und Stätte zur Vorbereitung besonderer Ausstellungen. Das ist nun alles wieder ungeschehen gemacht worden. Der 1987 eröffnete Neubau des Museums ist von den Dreieckswänden befreit worden und steht nun wieder auf allen Ebenen als Ausstellungsfläche zur Verfügung.

Diese Wiederherstellung der ursprünglichen Museumsarchitektur, die wohl auch von der Bauaufsicht gefordert wurde, hat Museumsdirektorin Dr. Söke Dinkla, Nachfolgerin von Stecker, genutzt, um die hochkarätige Sammlung des Lehmbruck Museums neu zu zeigen. "Neuaufgestellt!" heißt das Ausrufmotto dieser Präsentation, die wie eine bedeutende Sonderausstellung mit einer eigenen Eröffnungsveranstaltung am Samstag, 3. Dezember, 16 Uhr, gefeiert wird.

In der Tat kann man "Neuaufgestellt!" wie den Beginn einer neuen Museumsära betrachten. Zugleich scheinen die Spuren, die Raimund Stecker in seinem Amt als Museumsdirektor hinterließ, weitgehend getilgt zu sein. Die Demontage des "Davids" vor dem Museum wirkt da beinahe wie ein Symbol, schließlich hatte sich Stecker für das Aufstellen dieser Skulptur besonders stark gemacht. Was von Steckers Amtszeit aber bis heute nachwirkt, ist sein stolzer Hinweis auf die hohe Qualität der Sammlung des Lehmbruck-Museums. Den Satz "Wir lieben unsere Sammlung" ließ Stecker damals auf Plakate drucken.

Wie hochkarätig die Schätze des Lehmbruck-Museums sind, wird jetzt bei der Neupräsentation besonders deutlich. Im Untergeschoss des jahrelang abgeschotteten Neubaus befinden sich nun raumgreifende Installationen, Skulpturen und Objekte mit Hauptwerken der Arte Povera von Jannis Kounellis, der Minimal Art mit Donald Judd und als Gegenpol Andy Warhol mit seiner berühmten "Brillo Box", die auf einer der Stellwände steht, die den Raum strukturieren. Wer das Untergeschoss durchschreitet, erlebt wichtige Kapitel der neueren Kunstgeschichte. Ein eigener Bereich ist Joseph Beuys mit Werken aus den 70er Jahren gewidmet. Wie "Stolpersteine" hat Dr. Michael Krajewski, Kustos am Lehmbruck-Museum, Arbeiten aus der Museumssammlung eingefügt, die sich quer zu der Auswahl stellen.

In den oberen Galerieräumen, deren offene Raumstruktur nun wieder hergestellt ist, sind die Meisterwerke der herausragenden Gemäldesammlung des Lehmbruck-Museums zu sehen. Darunter Werke der Künstlergruppen "Brücke", "Blaue Reiter" und "Novembergruppe". Bedeutende Gemälde von Karl Schmidt-Rottluff, Erich Heckel, Emil Nolde, Max Pechstein und Ernst Ludwig Kirchner, die in jeder neueren Kunstgeschichte aufgeführt werden, werden von Grafiken und Skulpturen begleitet. Kustodin Dr. Marion Bornscheuer hat die expressionistischen Gemälde mit Werken von Gegenwartskünstlern ergänzt, die an die klassische Moderne in unterschiedlicher Weise anknüpfen. Das macht den Rundgang besonders interessant.

Viele bedeutende Arbeiten aus der Museumssammlung, die oft seit Jahren nicht mehr ausgestellt waren, sind nun wieder zu besichtigen. Es sei gelungen, so Museumsdirektorin Dr. Söke Dinkla, 100 Kunstwerke mehr zu zeigen als bislang. Nicht zuletzt erscheint das Lehmbruck-Museum als Ganzes nun in einem neuen Licht, da mittlerweile alle Deckenplatten in der Glashalle wieder eingesetzt wurden.

"Das Museum ist schöner geworden", sagte Pressesprecher Andreas Benedict. Stimmt!

(pk)
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