Duisburg Letztes Konzert von Jazz-Legende Rod Mason

Duisburg · Der Weltklasse-Trompeter spielte vor vollem Haus jahreszeitgemäß auch Weihnachtslieder.

 Wie immer bei den Jazz-Konzerten im Duisburger Hof war der Saal voll. Altmeister Rod Mason lockte die Fans in Scharen.

Wie immer bei den Jazz-Konzerten im Duisburger Hof war der Saal voll. Altmeister Rod Mason lockte die Fans in Scharen.

Foto: Zoltan Leskovar

Einer der profiliertesten Musiker des Oldtime Jazz gab jetzt aus Altersgründen sein letztes Konzert - sein zweimal ausverkauftes, traditionelles Weihnachtskonzert im Wyndham Hotel Duisburger Hof. Rod Mason, geboren 1940 im englischen Plymouth, ist Trompeter, Kornettist und nicht zuletzt Sänger.

Mason lernte zunächst Posaune, bevor er in der Jazzband seines Vaters Trompete und Kornett spielte. Ab 1959 war er Mitglied der "Cy-Laurie-Band". Mit Monty Sunshine gründete er 1962 die "Monty Sunshine Band". Eine Fazialislähmung zwang ihn dazu, andere Mundstücke zu verwenden, wodurch er die Bandbreite seines Spiels erweitern konnte. 1965 gründete er seine erste eigene Band. Ab 1970 spielte er in der "Paramount Jazzband" von Acker Bilk, bevor er 1973 gemeinsam mit Ian Wheeler eine Band gründete. Ab 1980 spielte Mason in der "Dutch Swing College Band". 1985 gründete er mit seiner "Hot Five" wieder eine eigene Band, mit der er seitdem regelmäßig durch Europa tourte. Der Jazzexperte Digby Fairweather nannte ihn einen Weltklasse-Trompeter "mit phänomenaler Vielseitigkeit, unbegrenzter Ausdauer und der erschreckenden Fähigkeit, zu klingen wie Louis Armstrong." Er lebt mit seiner Frau Ingrid in Kaarst.

Das Abschieds- und Weihnachtskonzert war im besten Sinne Routine. Da diesmal keine Sängerin dabei war, stimmte Meister Mason selbst "White Christmas", "Christmas Time in New Orleans" und so weiter an. Da die "Hot Five" normalerweise ohne Drummer auftrat, kam hier der erstklassige Kieler Nils Conrad dazu. Sein obligatorisches großes Solo dauerte freilich bei weitem nicht 17 Minuten wie vor ein paar Jahren bei seinem illustren, inzwischen verstorbenen Vorgänger Huub Janssen (die RP berichtete). Veranstalter Bernd Albani erinnerte jetzt beim Konzert daran, dass Rod Mason den ausgeflippten Drummer damals "in seiner zurückhaltenden englischen Art" ermahnt hatte: "Huub, das ist ein Weihnachtskonzert!" Und Ingrid Mason sei es gewesen, die ihn vor 28 Jahren dazu ermutigt habe, eine eigene hochklassige Reihe von Jazz-Konzerten in Duisburg auf die Beine zu stellen. Erwähnt werden muss noch ein Gastmusiker, der niederländische Posaunen-Professor Bert Boeren, der 1984 in die "Dutch Swing College Band" kam und dort nach eigener Aussage von Rod Mason alles gelernt hat.

Im Duisburger Hof gab es nach dem Konzert einen Riesenapplaus, der auch ein Dankeschön zum Abschied war.

Die Reihe "JazzLive" geht weiter am Sonntag, 2. April, um 18 Uhr, mit der vor 30 Jahren gegründeten "Biggles Bigband Amsterdam", die in Duisburg erstmals in Deutschland auftritt. Karten gibt es am einfachsten unter der Telefon-Nummer 0203 / 21051.

(hod)
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