Duisburg Liebe, Leid und Hoffnung

Duisburg · Gleich dreimal zeigte der Musicalverein "Pro You" am vergangenen Wochenende sein neues Stück "Das Lazarett". Die Zuschauer in der Rheinhausen-Halle waren begeistert von der musikalisch und schauspielerisch sehr gelungenen Leistung. Am Ende gab es stehende Ovationen.

 Das Musical erzählt die Geschichte von drei deutschen Soldaten, die sich nach dem Absturz ihres Flugzeuges in einem englischen Feldlazarett versteckt halten.

Das Musical erzählt die Geschichte von drei deutschen Soldaten, die sich nach dem Absturz ihres Flugzeuges in einem englischen Feldlazarett versteckt halten.

Foto: Andreas Probst

Rheinhausen Nebelschwaden wabern über die Bühne. Auf dem Boden liegen Menschen in dunklen, zerrissenen Gewändern. Fliegerlärm und andere Kriegsgeräusche sind zu hören. Während die Gestalten anfangen, synchron zu tanzen, ertönt eine Stimme aus dem Off, die von der Luftschlacht der Deutschen gegen England im Jahre 1940 berichtet. Auf einer Leinwand im Hintergrund erscheinen Bilder vom Krieg.

So beginnt die Geschichte von drei deutschen Soldaten, die sich nach dem Absturz ihres Flugzeuges in ein englisches Lazarett retten und dort auf drei Krankenschwestern treffen. Es ist eine Geschichte über Liebe, Leid und Hoffnung, die am Freitag in der Rheinhausen-Halle Premiere feierte und mit der der Rheinhauser Musicalverein "Pro You" auch am Samstag- und Sonntagabend das Publikum begeisterte.

Frage nach dem Sinn des Krieges

Schnell wird klar, dass die drei Soldaten Matthias (Christoffer Klejewski), Peter (Markus Majewski) und Uwe (Moritz Kötteritzsch) ganz unterschiedliche Auffassungen vom Krieg haben. Während Leutnant Peter immer wieder mit Waffe und lauten Drohungen Macht demonstriert, versuchen Matthias und Uwe, eine Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Krieges zu finden.

Genau die suchen auch die Krankenschwestern Helen (Miriam Göbel), Carrie (Sonja Alefs) und Jenna (Pia Röhrig), die zusammen mit dem Arzt Carter (Sascha Lenhard) im Lazarett Dienst tun. Doch zunächst wagt nur Helen, sich gegen die Deutschen aufzulehnen und auch die Engländer, unter ihnen Jimmy (Dennis Schäfer), nachts heimlich mit Medikamenten zu versorgen. Bald entwickelt sich zwischen ihr und Matthias eine Liebe, die eigentlich nicht sein darf.

Kurz vor der Pause versammeln sich schließlich Angehörige der beiden Lager auf der Bühne, um auch ihr Schicksal zu erzählen. Das letzte gesungene "manchmal" des stimmgewaltigen Chores macht Hoffnung für die zweite Hälfte des Stücks. Diese Hoffnung wird allerdings erst einmal zerschlagen, als Peter Matthias und Helen beim Kuss erwischt, von Carrie mit einem Skalpell angegriffen wird und sie schließlich, verdeckt von den Gestalten, vergewaltigt.

Ereignisse überschlagen sich

Als die Stimme aus dem Off die Niederlage der deutschen Luftwaffe verkündet, finden sich auch wieder die jeweiligen Angehörigen auf der Bühne ein. Beide Seiten, die deutsche und die britische, singen vom Kampf für den Sieg.

Zum Schluss überschlagen sich die Ereignisse: Peters Vater muss die Nachricht vom Tod des Sohnes entgegennehmen, während auf der anderen Seite der Bühne Uwe zurück zu seiner Frau und Tochter findet. Die gesungene Botschaft des Stückes lautet: Hoffnung ist da, es wird weitergehen.

Am Ende gab es stehende Ovationen für eine musikalisch und schauspielerisch sehr gelungene Leistung.

(vorb)
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