Duisburg Lkw-Verbot auf der Rheinbrücke wird rund um die Uhr kontrolliert

Duisburg · Polizei und Ordnungsamt werden das Lkw-Verbot, das ab heute Mittag auf der Neuenkamper Rheinbrücke in Richtung Essen gilt, streng kontrollieren. Unmittelbar angrenzend an die Anschlussstelle Homberg, soll eine Fahrbahneinengung auf 2,10 Meter Durchfahrtsbreite eingerichtet werden. Diese werde die Polizei rund um die Uhr mit vier Einsatzkräften überwachen, teilt die Stadt Duisburg mit.

Regelwidrig auftauchende Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen würden an der Anschlussstelle Homberg zwangsabgeleitet und zum Wenden in Richtung Autobahnkreuz Moers gezwungen. Zur Ahndung von Verstößen werde auf der Brücke ein Überwachungsfahrzeug des Ordnungsamtes positioniert.

Von verschiedenen Seiten wird unterdessen der Ruf nach einem umfassenden Verkehrskonzept laut. "Bei Sperrung der Rheinbrücke wird der Ausweichverkehr erheblich den Verkehrsfluss in den Stadtteilen behindern. Gerade der Lkw-Verkehr aus den Niederlanden und Belgien wird sich eine Umleitung im Stadtgebiet suchen", ist der Sprecher der CDU-Bezirksvertreter, Sebastian Geßmann, sicher. Seit Jahren gebe es bereits Hilferufe von Bürgern aus den Bezirken; diese seien jedoch immer ohne Wirkung verhallt. "Immer wieder wurden die Bezirksvertreter mit dem Hinweis auf ein gesamtstädtisches Lkw-Führungskonzept vertröstet. Doch auf die große Lösung warten wir weiterhin vergeblich", kritisiert Geßmann.

Die CDU-Politiker in den Bezirksfraktionen wollen deshalb eine kurzfristige Umsetzung des versprochenen Konzeptes beantragen. "Es besteht dringender Bedarf nach einem Gesamtkonzept, welches nicht nur die Bedürfnisse der Innenstadt, sondern die aller Stadtbezirke berücksichtigt. Dabei müssen insbesondere für die an unsere Nachbarstädte angrenzenden Stadtbezirke vernünftige Lösungswege im Rahmen einer interkommunalen Abstimmung herbeigeführt werden", sagt Geßmann. Der Bürger dürfe nicht dauerhaft zum Leidtragenden einer verpassten Verkehrslenkung werden.

Auch der Unternehmerverband verlangt entsprechende Maßnahmen. Er warnt vor "Flickschusterei" und fordert "ein umfassendes Verkehrskonzept, das stärker auf die Verzahnung der Verkehrsträger setzt", so Hauptgeschäftsführer Wolfgang Schmitz. Die Potenziale anderer Verkehrsträger würden noch nicht hinreichend genutzt.

Im Bereich Schiene seien die "Betuwe-Linie" und der "Eiserne Rhein" Verkehrsprojekte mit oberster Priorität. "Aber gerade auch die Binnenschifffahrt wird noch stiefmütterlich behandelt. Dabei ist sie beim Transport von Massengut fast unschlagbar. Den Standortvorteil Binnenschifffahrt müssen wir deswegen viel stärker nutzen, um die Straße zu entlasten", sagt Schmitz. Hier sei die Politik gefordert, aber auch die Betriebe müssten sich den Duisburger Hafen zum Vorbild nehmen und die Chancen der Wasserstraßen stärker erkennen.

Die A40-Brücke sei aber natürlich eine Hauptschlagader der regionalen Wirtschaft. "Es muss alles getan werden, damit die Beeinträchtigungen so gering und kurz wie möglich gehalten werden", so Schmitz.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort