Duisburg Loveparade-Gedenkstätte am Unglücksort

Duisburg · An der Unglücksstelle der Loveparade in Duisburg soll eine Gedenkstätte zur Erinnerung an die Opfer der Katastrophe errichtet werden. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs, an dem auf Einladung des Duisburger Stadtdirektors Peter Greulich (Grüne) am Wochenende Hinterbliebene, Vertreter der Stadt Duisburg, der Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche im Rheinland und der Berliner Möbel-Unternehmer Kurt Krieger teilgenommen hatten.

Juli 2011: Angehörige gedenken Opfer der Loveparade
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Juli 2011: Angehörige gedenken Opfer der Loveparade

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Die Gedenkstätte soll direkt an der Rampe und der Treppe neben dem Karl-Lehr-Tunnel entstehen, wo am 24. Juli 2010 bei einer Massenpanik 21 Menschen ums Leben gekommen waren. Über 500 Besucher waren damals zum Teil schwer verletzt worden.

Details über den vom Chef der Möbelgruppe Höffner, Kurt Krieger, vorgelegten Entwurf für den Ort der Erinnerung wurden zunächst nicht bekannt. Darüber sei Stillschweigen vereinbart worden, teilte ein Sprecher der Evangelischen Kirche mit.

Das Möbelunternehmen hatte das ehemalige Güterbahnhofsgelände, das als Veranstaltungsort für die Loveparade fungiert hatte, bereits vor der Veranstaltung gekauft. Ursprünglich hatte der Investor geplant, Tunnel, Rampe und Treppe abzureißen, um dort Platz für die Zufahrt zu seinen Möbelhäusern zu erhalten.

Diese Planungen waren bei den Angehörigen der Loveparade-Opfer aber auf Widerstand gestoßen. Nur an dieser Stelle seien sie den Verstorbenen besonders nah, argumentieren sie. Deshalb hatten die Hinterbliebenen auf eine Gedenkstätte am Schauplatz der Katastrophe bestanden. Nun will Krieger die Gedenkstätte in seine Planungen integrieren. Die Gespräche zwischen den Angehörigen, dem Investor und der Stadt sollen fortgesetzt werden.

Krieger plant auf dem Gelände unweit des Duisburger Hauptbahnhofs ein Möbelzentrum mit 45000 Quadratmetern Verkaufsfläche sowie einen Möbelmitnahmemarkt. Daneben will der Unternehmer eine Bürostadt errichten, die in eine Parklandschaft eingebettet wird. Die Investitionen liegen im dreistelligen Millionenbereich.

(RP)
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