Fotos Loveparade-Prozess mit Verzögerung gestartet
Gut sieben Jahre nach dem Loveparade-Unglück in Duisburg mit 21 Toten hat am Freitag in Düsseldorf der Strafprozess gegen zehn Beteiligte begonnen. Das Verfahren wird geleitet vom Vorsitzenden Richter Mario Plein.
"Wir sind froh, dass es endlich los geht", sagte Anna Christiana Weiler, Sprecherin der Staatsanwaltschaft, vor Berginn der Verhandlung. "Wir sind zuversichtlich, dass vor Ablauf der Verjährungsfrist ein Urteil gesprochen wird."
Der Prozess begann mit etwa 30 Minuten Verspätung - aus "organisatorischen Gründen", sagte Matthias Breidenstein, Sprecher des Landgerichtes Duisburg.
Der große Umfang des Verfahrens spiegelt sich auch in der Menge der Akten wider: Die sogenannte Hauptakte, die beim Prozess in Griffweite der Richter steht, umfasst derzeit 117 Bände mit 53.500 Seiten. Hinzu kommen rund 1000 Ordner mit Beweismitteln und weiteren Unterlagen sowie rund 1000 Stunden Videomaterial mit den Aufnahmen von Überwachungskameras und Handys.
"Ich habe mich gefreut, dass endlich der Prozess losgeht", sagte Manfred Reißaus, einer von 65 Nebenklägern in dem Verfahren.
Das Landgericht Duisburg hat die Hauptverhandlung aus Platzgründen in eine Kongresshalle nach Düsseldorf verlegt. Rund 500 Menschen finden darin Platz.
Ein Angeklagter zwischen Anwälten: Angeklagt sind sechs Mitarbeiter der Stadt Duisburg und vier Angestellte des Loveparade-Veranstalters. Ihnen wird fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung vorgeworfen.
Am ersten Prozesstag blieben viele Plätze im Zuschauerraum frei.
Betroffene der Loveparade-Katastrophe an der Gedenkstätte in Duisburg (Archiv).
Bilder vom Gedenken zum siebten Jahrestag des Loveparade-Unglücks.
Loveparade 2010 in Duisburg - Bilder vom Rettungseinsatz nach der Katastrophe.