Duisburg Luxusautos für die Feuerwehr

Duisburg · Die Feuerwehr Duisburg hat neue Notarztwagen – sechs VW-Touareg mit 225 PS unter der Motorhaube. Die Anschaffung verteidigt die Feuerwehr damit, dass VW das beste Angebot gemacht habe.

Die Feuerwehr Duisburg hat neue Notarztwagen — sechs VW-Touareg mit 225 PS unter der Motorhaube. Die Anschaffung verteidigt die Feuerwehr damit, dass VW das beste Angebot gemacht habe.

Jede Sekunde zählt. Durchschnittlich acht Minuten brauchen die Notarztwagen bis zur Unfallstelle. Künftig wollen die Notärzte noch schneller Hilfe leisten können. Sie sind dann mit sechs VW-Touaregs unterwegs. Gestern wurden die rot-weißen Einsatzfahrzeuge in der Hauptfeuerwache übergeben.

Eine umstrittene Anschaffung, schließlich sind die robusten Nobel-Geländewagen nicht die günstigsten ihrer Art. Doch die Feuerwehr wiegelt ab: "VW hat das beste Angebot gemacht — und den Zuschlag bekommen", sagt Feuerwehr-Dezernent Wolfgang Rabe. In einer europaweiten Ausschreibung hatte die Stadt Duisburg nach neuen Einsatzfahrzeugen gesucht. Für den Touareg habe man sich entschieden, weil der Hersteller den Preis um ein Drittel gesenkt habe: 38 500 Euro kostet ein Wagen nun, weitere 28 000 Euro kommen für Extras hinzu.

High-Tech im Kofferraum

Ausgerüstet sind die Rettungswagen nun mit einem hochmodernen Martinhorn, 225 PS und sechs Zylindern unter der Motorhaube — und High-Tech-Equipment im Kofferraum: Die Adresse des Unfallorts wird bereits vor Fahrtbeginn von der Einsatzzentrale ans Navigationssystem übermittelt. Wenn die Notärzte ins Auto steigen, zeigt der Routenplaner bereits automatisch den schnellsten Weg an. "Das spart bis zu zwei Minuten", sagt Frank Marx, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes.

Dass die opulenten Autos im Straßenverkehr auffallen, ist gewünscht: "Großer Vorteil der neuen Geländewagen ist, dass sie im Straßenverkehr gut sichtbar sind", sagt Feuerwehr-Leiter Stefan Crain. Außerdem gebe es zahlreiche Deiche, auf denen die höhergestellten Wagen mit Allrad-Antrieb besser zurechtkommen würden als die Audis, die bisher im Einsatz waren. Damit die Fahrer mit den bis zu 203 Stundenkilometer schnellen Wagen auch zurechtkommen, werden sie in den nächsten Tagen geschult. In 14 Tagen werden die Touaregs dann mit Blaulicht über die Straßen fahren.

In der Region ist Duisburg die erste Stadt, die ihre Notärzte in noblen Geländewagen zum Einsatzort schickt. In Hamburg, Fulda, Wolfsburg und auf Sylt sind die Wagen schon im Einsatz.

Anschaffung ein Experiment

Die Feuerwehr betrachtet die Anschaffung der Nobel-Karossen in Duisburg als Experiment: Wenn sich die Geländewagen nach einem Jahr bewährt haben, soll der Fuhrpark erweitert werden. Dann will die Feuerwehr ihre Kommandowagen ebenfalls durch neue Touaregs ersetzen.

(RP)
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