Duisburg Marode Straßen auch ohne Frost

Duisburg · Trotz des milden Winters haben die Wirtschaftsbetriebe in Duisburg viel zu tun: Fast 2000 Schadensstellen wurden im aktuellen Zeitraum seit November vergangenen Jahres verzeichnet - mehr als im Vorjahr.

 Eine nicht nur für Radfahrer völlig unhaltbare Situation in Duissern vom vergangenen Jahr. In diesem Jahr gibt's noch mehr Schlaglöcher.

Eine nicht nur für Radfahrer völlig unhaltbare Situation in Duissern vom vergangenen Jahr. In diesem Jahr gibt's noch mehr Schlaglöcher.

Foto: probst

Es rappelt, knackt und poltert: Eine Fahrt auf maroden Straßen ist nicht nur unangenehm, sondern geht auch an die Substanz. Und nicht nur die Autos leiden darunter. Wo tausende Fahrzeuge über kleine Risse und Löcher poltern, werden aus den kleinen Macken große Schlaglöcher. Frost und Wasser helfen dabei fleißig mit.

Besonders Frost setzt den Straßen zu: "Da Eis ein größeres Volumen hat als Wasser, dehnt das gefrierende Wasser die Risse und Löcher aus", sagt Volker Lange, Sprecher der Wirtschaftsbetriebe Duisburg. In diesem Winter blieben hartnäckige, eisige Temperaturen aus - nur einige Tage lang war Kratzen angesagt. Doch auch Regen bekommt dem Straßenbelag nicht gut: "Auch eine häufige Regenzeit bring durch den Vakuumeffekt eine Vielzahl von Ausbrüchen im Asphalt mit sich", sagt Lange. Bei dem sogenannten Vakuumeffekt werden durch das Überfahren von kleinen Stellen im Asphalt Anteile von Bitumen herausgelöst, und das Schlagloch vergrößert sich. "Beim Fahren drücken die Autos das Wasser in die Risse und ziehen es wieder heraus." Im Duisburger Norden sind 1028 Schadensstellen und im Duisburger Süden 906 Schadensstellen aufgenommen und teils erledigt.

 Schlaglöcher auf Duisburgs Straßen sind ein Dauerthema: Hier ein Bild von der Schulz-Knaudt-Straße aus dem vergangenen Jahr.

Schlaglöcher auf Duisburgs Straßen sind ein Dauerthema: Hier ein Bild von der Schulz-Knaudt-Straße aus dem vergangenen Jahr.

Foto: Reichwein

Doch wie werden die Straßen überhaupt geflickt? "Zuerst müssen die Schadstellen gründlich von Staub, Schmutz und losen Bestandteilen gereinigt und scharfkantig geschlagen werden", sagt Lange. Der Untergrund darf beim Verarbeiten etwas feucht, aber nicht nass sein. Die Haftung kann beim Asphalt oder anderen ungünstigen Untergründen durch einen Voranstrich verbessert werden. So kann mit einem Bitumen-Voranstrich zum Beispiel der Untergrund verdichtet werden, auch der Belag haftet dadurch besser. "Das Kaltmischgut oder das Reparaturgebinde sollte vor der Verarbeitung geschützt sein und mit einer Kelle oder Schaufel auf der Unterlage verteilt werden", erklärt Lange. Kaltasphalt ist für Reparaturen besonders gut geeignet, weil dieser kalt verarbeitet werden kann. Bestimmte Kaltasphalte können außerdem auch bei Minustemperaturen eingesetzt werden.

Ganz im Unterschied zu anderen Sorten, die unter dem Gefrierpunkt nicht mehr eingesetzt werden können. Anschließend muss der Reparatur-Asphalt mit Splitt bestreut oder mit Wasser besprüht und verdichtet werden. Dafür wird die Masse festgestampft - bei kleinen Flächen mit einem Handstampfer, bei großen Schäden wird dafür eine Rüttelplatte verwendet. Besonders an den Nahtstellen gilt es darauf zu achten, dass diese gut verschlossen sind. So wird nämlich verhindert, dass erneut Wasser eindringen kann.

Trotz milden Winters sind die Schäden nicht weniger geworden: Im Zeitraum vom 1. November 2014 bis 31. Januar 2015 wurden im Duisburger Stadtgebiet zirka 1754 Schadensstellen im bituminösen Asphaltbereich aufgenommen und beseitigt. Zum jetzigen Zeitraum vom 1. November 2015 bis 31. Januar 2016 sind schon 1933 Schadensstellen aufgenommen worden. Dies sind 179 Stellen mehr als im Vorjahr, trotz bei kürzerer Frostperiode.

(RP)
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