Duisburg Maroder Dachstuhl: Kinder in Notgruppe

Duisburg · Nach dem Gutachten eines Statikers musste der Kindergarten Beeckerwerth im Hinblick auf Sturmwarnungen in eine Alternativ-Unterkunft verlegt werden. Nun wird in der Nähe eine Bleibe für zwei Gruppen mit je 25 Kindern gesucht.

 Hier geht nichts mehr: Aus Sicherheitsgründen wurde ein Bauzaun um das Gelände in Beeckerwerth aufgestellt. Ein Runder Tisch soll nun nach einer Lösung für die betroffenen Kinder suchen.

Hier geht nichts mehr: Aus Sicherheitsgründen wurde ein Bauzaun um das Gelände in Beeckerwerth aufgestellt. Ein Runder Tisch soll nun nach einer Lösung für die betroffenen Kinder suchen.

Foto: Christoph Reichwein

Viele Eltern reagierten schockiert auf die Nachricht, die Marcel Fischell bei der Elternversammlung des Kindergartens Beeckerwerth am vergangenen Donnerstag verkündete. Der Betrieb des Kindergartens im Gebäude am Rolandseckplatz 8 müsse ab sofort eingestellt werden, teilte der Leiter des Evangelischen Bildungswerkes Duisburg, mit. Grund war das Gutachten eines Statikers, der im Hinblick auf die vorausgesagten Sturmtage die Sicherheit der Kinder und Mitarbeiter nicht gewährleisten konnte.

Ende vergangenen Jahres ließ die Gemeinde beobachtete Auffälligkeiten am Dachstuhl im Gebäudeteil prüfen, in dem die Kita untergebracht war. Die schriftliche Ausfertigung des Gutachters wartete Fischell gar nicht erst ab, sondern richtete eine Notgruppe in der leerstehenden Kita der evangelischen Kirchengemeinde Obermeiderich ein - für die Kinder, deren Eltern berufstätig sind oder kurzfristig keine Betreuung organisieren können.

Die Schließung betrifft lediglich den hinten liegenden Kita-Gebäudeteil - nicht den vorderen Teil und die darin wohnenden Mieter. Aus Sicherheitsgründen wurde jedoch ein Bauzaun rund um das Gebäude aufgestellt.

Da die zuvor genutzten Räumlichkeiten am Rolandseckplatz 8 voraussichtlich längere Zeit nicht genutzt werden können, sucht das Bildungswerk händeringend nach einer Alternative für die zwei Kita-Gruppen mit je 25 Kindern im Alter zwischen drei und sechs Jahren sowie fünf Mitarbeiterinnen. "Der Wunsch der Elternschaft ist groß, dass die neue Unterkunft nicht allzuweit entfernt ist von der alten", sagt Fischell. Eine Möglichkeit ist laut des Leiters des Evangelischen Bildungswerkes die Unterbringung in den Räumen der Grundschule Beeckerwerth. Dies hatte Schulleiter Uwe Kließ bereits angeboten.

Um eine mittel- und langfristige Lösung zu finden, wird am 20. Januar ein Runder Tisch gebildet, dem der Elternrat der Kita, das Evangelische Bildungswerk, die Kirchengemeinde, aber auch Vertreter der Stadt sowie von Thyssen-Krupp angehören. "Zunächst müssen wir die schriftliche Ausfertigung des Gutachters abwarten. Dann schauen wir, ob der Gebäudeteil überhaupt noch zu retten ist", sagt Pfarrer Rüdiger Klemm, Vorsitzender des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde Ruhrort-Beeck.

(RP)
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