Duisburg Mathe macht Spaß beim Kinderkulturfestival

Duisburg · Die Ausstellung "Mathematik zum Anfassen" ist ein Schwerpunkt bei der 20. Ausgabe, noch bis zum 4. Juni am Innenhafen.

 Die kleinen Besucher des Festivals hatten viel zu entdecken. Großen Spaß hat ihnen auch die Maschine bereitet, die fluffigen Schaum ausspucken konnte.

Die kleinen Besucher des Festivals hatten viel zu entdecken. Großen Spaß hat ihnen auch die Maschine bereitet, die fluffigen Schaum ausspucken konnte.

Foto: Leskovar

Ziemlich panisch schaut das von dem britischen Illustrator Jake Tobbit entworfene Schaf "Wolly" auf dem Plakat des 20. Kinderkulturfestivals drein und blökt "Maaaathe". Das ist der Titel des Festivals, das jetzt noch bis zum 4. Juni auf dem bewährten Gelände am Innenhafen (an der Einmündung Springwall) stattfindet. Das Bild spielt auf die Schrecken des Mathematikunterrichts an, die manchen von uns noch in den Knochen sitzen, und auch Kulturdezernent Thomas Krützberg meinte bei der Eröffnung, "Wolly" könnte durchaus ein Jugendporträt von ihm selbst sein.

Aber das Festival ist ja in bewährt niedrigschwelliger Weise angetreten zu zeigen, dass Mathe auch Spaß machen kann, zumindest in ihrer angewandten Version. Hier muss niemand Formeln auswendig kennen oder schwierige Berechnungen anstellen, hier wird gezeigt wie Mathe bei der Lösung praktischer Probleme helfen kann.

 "Maaaathe" mäht das Schaf Wolly - das Maskottchen des Festivals.

"Maaaathe" mäht das Schaf Wolly - das Maskottchen des Festivals.

Foto: Zoltan Leskovar

Jedenfalls ist die Mitmachausstellung "Mathematik zum Anfassen", die ein Schwerpunkt der neun Festivaltage ist, wieder in den bewährten Händen des "Mathematikums Gießen", das bereits mit einer Wanderausstellung zum gleichen Thema vor drei Jahren in Duisburg dabei war. Diesmal ist die Mitmachschau noch größer, und im Mittelpunkt stehen wieder die spielerischen Momente der Mathematik. Insgesamt 19 Stationen mit 30 interaktiven Ausstellungsaufbauten laden ein zum Ausprobieren, Beobachten und Knobeln - eben zum intelligenten Spielen. Da kann man beim Kugelrennen zuschauen, da kann man halbe Buchstaben im Spiegel zu ganzen, also lesbaren Buchstaben "ergänzen", da kann man mit einem Seil den kürzesten Weg auf einer Landkarte durch alle 16 Bundesländer finden, geometrische Formen erkunden und verbinden, eine würfelförmige Seifenblase erzeugen, an einem Computerbildschirm mit dem "Musikalischen Würfelspiel" von Wolfgang Amadeus Mozart aus vielen Billionen Möglichkeiten sein ganz eigenes Musikstück komponieren. Das Ganze ist gedacht für alle ab sechs Jahren - aber insgesamt so faszinierend, dass hier schon am ersten Tag mehr Erwachsene als Kinder gesichtet wurden. Der Eintritt kostet zwei Euro. Geöffnet ist die Ausstellung werktags von 15 bis 18 Uhr, samstags von 12 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr. Zweiter Schwerpunkt des Festivals ist das Kindertheater aus aller Welt, mit unterschiedlichen Theaterformen mit und ohne Worte für alle ab vier Jahren. Der Eintritt zu den Vorstellungen im Theaterzelt kostet gleichfalls zwei Euro. Zum Auftakt zeigte hier das Theater Mika & Rino das Stück "Der Traum vom Fliegen", zum Teil als Schwarzlichttheater. Der etwas schusselige Erfinder Prof. Honorius arbeitet darin vergeblich an einem uralten Menschheitstraum: Fliegen können, ohne Motor und Propeller. Tutnix, sein neugieriger aber tollpatschiger Assistent gibt aber nicht auf: Mit Hilfe der Kellerratte (Handpuppe) Fred, die dank ihrer Pfiffigkeit dann doch nicht für Versuche missbraucht wird, entdeckt Tutnix hinter der alten Lehrtafel eine geheimnisvolle Welt. Logik und Kombinatorik sind eben nichts ohne Intuition.

 Auch spielerische Art und Weise brachte der Professor Inhalte näher.

Auch spielerische Art und Weise brachte der Professor Inhalte näher.

Foto: Zoltan Leskovar

Als abschließender Höhepunkt gastiert am Sonntag, 4. Juni, um 12 und um 15 Uhr, im Theaterzelt die Fanfare Massolo aus der Demokratischen Republik Kongo. Das Ensemble verbindet traditionelle afrikanische Lieder mit Blasmusik und Jazz. Dieses Konzert ist zugleich ein Masken- und Marionettenspiel über Diskriminierung, Versöhnung und Umweltzerstörung.

(hod)
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