Kolumne Maria In Kolumbien Mehr als "Und ich bin dann mal weg"

Duisburg · Maria Esser ist 18 Jahre alt und lebt in Buchholz. Schon früh hatte sie den Wunsch, nach dem Abitur einen Freiwilligendienst zu machen. Ab heute arbeitet sie in einem Straßenkinderprojekt der Salesianer Don Boscos in der Großstadt Medellín in Kolumbien mit und lebt dort. Während ihres Volontariats in Kolumbien wird sie den Blog "Maria in Medellín" führen und über ihre Arbeit und Erlebnisse berichten. In der Rheinischen Post wird sie über ihre Erfahrungen schreiben.

 Zur Entsendefeier gingen alle in die Luft: Die anderen werden Maria erst in einem Jahr wiedersehen.

Zur Entsendefeier gingen alle in die Luft: Die anderen werden Maria erst in einem Jahr wiedersehen.

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Maria Esser ist 18 Jahre alt und lebt in Buchholz. Schon früh hatte sie den Wunsch, nach dem Abitur einen Freiwilligendienst zu machen. Ab heute arbeitet sie in einem Straßenkinderprojekt der Salesianer Don Boscos in der Großstadt Medellín in Kolumbien mit und lebt dort. Während ihres Volontariats in Kolumbien wird sie den Blog "Maria in Medellín" führen und über ihre Arbeit und Erlebnisse berichten. In der Rheinischen Post wird sie über ihre Erfahrungen schreiben.

"Kind, versprich mir, keine Drogen zu nehmen!" Das war einer der ersten Sätze, die meine Mutter zu mir sagte, als sie erfuhr, wo ich für meinen Freiwilligendienst eingesetzt werde: Medellín. Einst die Drogenhochburg schlechthin in Kolumbien. Auch heute ist das südamerikanische Land noch immer nicht ganz ungefährlich. Die Guerillabewegungen und die zahlreichen Menschenrechtsverletzungen der vergangenen Jahrzehnte sind nicht spurlos an dem Land vorübergegangen. In diesem Land, das flächenmäßig etwa dreimal so groß ist wie Deutschland, werde ich also meinen einjährigen Freiwilligendienst verbringen. Damit wird ein Wunsch in Erfüllung gehen, den ich schon lange hegte. Ich möchte andere Menschen kennenlernen, mich für andere einsetzen, selbst aktiv werden.

Nachdem ich in diesem Sommer am Suitbertus-Gymnasium in Kaiserswerth mein Abitur gemacht habe und meinen 18. Geburtstag feiern konnte, ist es endlich soweit: Ich werde von dem katholischen Orden der Salesianer Don Boscos entsendet. 49 andere Freiwillige deutschlandweit werden parallel nach Afrika, Asien und Lateinamerika gehen. In mehreren, mehrtägigen Seminaren wurden wir detailliert auf unseren Einsatz als "Don Bosco Volunteer" vorbereitet. Wir haben viel über die Pädagogik Don Boscos, den Umgang mit Kindern und Jugendlichen und der Begegnung mit einer völlig fremden Kultur gelernt.

Die "Ciudad Don Bosco" ist das Projekt der Salesianer Don Boscos in Medellín, in dem ich ab heute arbeiten werde. Es handelt sich dabei um ein sehr vielseitiges Projekt: Etwa 1200 Kinder und Jugendliche pro Jahr aus den ärmsten sozialen Schichten der Stadt werden dort begleitet und gefördert. Die jungen Menschen erhalten eine schulische und berufliche Ausbildung, pädagogische und psychologische Begleitung, Verpflegung und eine Unterkunft. Schließlich werden auch eine Familienunterstützung und die Reintegration in die Herkunftsfamilie angestrebt.

Die Salesianer Don Boscos sind eine Ordensgemeinschaft, die sich in 132 Ländern dieser Welt für benachteiligte Kinder und Jugendliche einsetzt. Im 19. Jahrhundert wurde sie vom Priester Johannes Bosco aus Turin gegründet. Weltweit gibt es mehr als 15 000 Salesianer und etwa 300 000 Mitarbeiter.

(RP)
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