Duisburg Mehr Einsätze als im Vorjahr

Duisburg · Insgesamt war das vergangene Jahr für die rund 770 Duisburger Polizisten der Direktion Gefahrenabwehr und Einsatz - das sind die beiden Polizeiinspektionen Nord/Süd, die Leitstelle, die Einsatzhundertschaft, die Diensthundestaffel und das Gewahrsam - arbeitsintensiv. Die Zahl der Anrufe bei der Leitstelle stieg um 13 Prozent auf 322.295. Daraus ergaben sich 223.700 Einsätze. Beinahe die Hälfte der Anrufe (159.987 mit 85.351 Einsätzen) kam über den Notruf 110. Durchschnittlich benötigte der Streifenwagen von der Alarmierung bis zum Eintreffen an der Einsatzstelle exakt 16 Minuten und 41 Sekunden. Bei Stichwort "Täter am Ort" waren die Polizisten sogar in fünf Minuten und 33 Sekunden zur Stelle sowie bei Unfällen mit Verletzten in acht Minuten und drei Sekunden - durchschnittlich wohlgemerkt.

Der Wachdienst nahm 30.957 Anzeigen auf. 3.000 Personen (307 mehr als in 2015) kamen ins Polizeigewahrsam, weil sie nach einer Straftat festgenommen wurden oder ihren Rausch ausschlafen mussten. Die Zahl der Überfall- und Einbruchalarme stieg von 1.905 auf 2.232. Im vergangenen Jahr gab es 1.834 (1.682) Vermisstenfälle, damit fünf pro Tag. Die Schutz- und Aufklärungsmaßnahmen, insbesondere bei gefährdeten Personen und Objekten, sowie an Flüchtlingsunterkünften haben in 2016 um 28 Prozent auf 68.895 (49.103) Stunden zugenommen.

Zu den besonderen Einsatzlagen gehörte die verstärkte Präsenz an Karneval, auf dem Weihnachtsmarkt und in der Silvesternacht. Montagseinsätze bei den Pegida-Demonstrationen, die bis Herbst wöchentlich und danach monatlich stattfanden, haben eine hohe Anzahl an Personal gebunden. Wohnungsbrände in Mehrfamilienhäusern im Duisburger Norden mit Verletzten und Toten (Schulstraße in Bruckhausen, Kaiser-Friedrich-Straße in Marxloh, Unter den Ulmen in Meiderich) waren zu bearbeiten. Auch die Explosion eines Tankschiffes mit drei getöteten Arbeitern beschäftigte die Einsatzkräfte. Im April fand das Fußballspiel des MSV Duisburg gegen Fortuna Düsseldorf statt, an dessen Rand es zu Fanausschreitungen kam. Im Sommer gab es nach den politischen Ereignissen in der Türkei mehrere Spontanversammlungen in Marxloh. Bei den besonderen Einsätzen war oft die Duisburger Bereitschaftspolizeihundertschaft (BPH) im Einsatz. Fußballspiele, Gerichtsschutz, Razzien, Durchsuchungen oder Demonstrationen gehören zum Alltag. Geografisch war der Stadtnorden ein Einsatzschwerpunkt. Hier unterstützten zeitweise rumänische Polizisten die Duisburger Beamten.

Die Polizei Duisburg unternahm in 2016 erneut alle Anstrengungen, um in Notsituationen für Bürger schnell erreichbar zu sein. Dennoch wurden insgesamt 149 Dienst- und Fachaufsichtsbeschwerden bearbeitet, ein paar mehr als im Vorjahr. Davon betrafen 30 die Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz.

(OTS)
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