Duisburg Mehr medizinische Hilfe für Zuwanderer

Duisburg · In Duisburg leben rund 4000 rumänische und bulgarische Kinder und Jugendliche, die in der Regel nicht krankenversichert sind.

 Dr. Sandra Kurrreck, Kinderärztin des Gesundheitsamtes, untersucht die kleine Alexandra.

Dr. Sandra Kurrreck, Kinderärztin des Gesundheitsamtes, untersucht die kleine Alexandra.

Foto: Stadt Duisburg

Um für sie eine medizinische Grundversorgung sicherzustellen, baut das Gesundheitsamt derzeit zusammen mit Kooperationspartnern das Gesundheitsnetz MediNet auf, das zunächst überwiegend von Mitarbeitern des Gesundheitsamts und der Awo-Integrations gGmbH abgedeckt wird, sich aber mittelfristig auf die ehrenamtliche Arbeit stützen soll.

Seit Juli stellt eine medizinische Sprechstunde in der Beratungsstelle ProHochfeld der Awo an der Friedensstraße die Grundversorgung zunächst alle zwei Wochen sicher. Unterstützung erhält MediNet nun durch den Lions-Club, der nicht nur einen Laptop zur Verfügung stellt, sondern auch medizinisches Personal aus den eigenen Reihen sowie weitere Sach- und Geldspenden. Die in Duisburg vertretenen sieben Lions-Clubs haben sich auf die Fahne geschrieben, insbesondere Kindern und Jugendlichen zu helfen.

Die ehrenamtlich tätigen Ärzte mit kinderärztlicher Erfahrung werden zukünftig durch Gesundheitsmediatoren unterstützt, die vom Gesundheitsamt in allen wesentlichen Gesundheitsthemen geschult worden sind. Dadurch können sie eine qualifizierte Beratung in der Muttersprache der Zugewanderten anbieten.

Eine Koordinierungsstelle sorgt dafür, dass sich nicht krankenversicherte Zuwandererfamilien nach terminlicher Vereinbarung in Begleitung von Betreuern in der Sprechstunde vorstellen. Nach dem Ergebnis einer ersten Auswertung der Sprechstunden standen bisher neben der Behandlung von Infekten vor allem auch Probleme der Zahngesundheit im Vordergrund.

MediNet sucht noch weitere Unterstützer, die an dem Netzwerk mitarbeiten. Angesprochen sind dabei alle medizinischen Berufsgruppen, vor allem aber auch Ärztinnen und Ärzte verschiedenen Fachgruppen, die auf Zuweisung einzelne Kinder und Jugendliche in ihrer Praxis behandeln. Weiterhin gesucht werden Kinderärzte und in der Behandlung von Kindern erfahrene Ärzte, die bereit sind, einige Stunden im Monat ehrenamtlich die Sprechstunde am Mittwochnachmittag zu übernehmen.

Ansprechbar für Rückfragen ist Dr. Dieter Weber, Leiter des Duisburger Gesundheitsamts, Telefonnummer 0203 283-2755.

(RP)
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