Duisburg Eine neue Visitenkarte für die Stadt

Duisburg · Gestern wurde der Siegerentwurf für das neue Bürogebäude am Hauptbahnhof vorgestellt. "Mercator One" bietet auf einer Fläche von 8500 Quadratmeter Platz für Büros und Gastronomie. Investor ist "Fressnapf"-Gründer Torsten Toeller.

 Diese Visualisierung zeigt, wie das "Mercator One" genannte Gebäude vom Hauptbahnhof aus gesehen einmal aussehen soll.

Diese Visualisierung zeigt, wie das "Mercator One" genannte Gebäude vom Hauptbahnhof aus gesehen einmal aussehen soll.

Foto: Stadt Duisburg

Das Bieterverfahren zur Bebauung des Portsmouthplatzes zwischen Mercatorstraße und Hauptbahnhof ist abgeschlossen. Eine Jury unter Vorsitz von Prof. Markus Neppl, Fakultät für Architektur am Karlsruher Institut für Technologie, hat sich einstimmig für den Entwurf des international renommierten Architekten Hadi Teherani entschieden. Investor für das Gebäude, das 97 Meter lang, 16 Meter breit und 28 Meter hoch werden soll, ist der Duisburger Torsten Toeller, der vor 27 Jahren die Fressnapf-Gruppe gegründet hat, Marktführer für Heimtierbedarf.

Gestern wurde im Rathaus der Planungsentwurf im Beisein von Baudezernent Carsten Tum und Oberbürgermeister Sören Link vorgestellt. Aus Hamburg angereist war auch Hadi Teherani. Der aus dem Iran stammende Architekt, der schon seit seiner Jugend in Deutschland lebt und auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, sagte, dass er ein "besonderes Gebäude" entwerfen möchte, dessen Anblick die Menschen erfreut und in dem man sich als Büromitarbeiter oder als Gast der Gastronomie gerne aufhält.

 Von links: Carsten Tum, Investor Torsten Toeller, Oberbürgermeister Sören Link und Architekt Hadi Teherani.

Von links: Carsten Tum, Investor Torsten Toeller, Oberbürgermeister Sören Link und Architekt Hadi Teherani.

Foto: Uwe Köppen/Stadt Duisburg

Das sechsgeschossige Gebäude, das von der Stadt den Namen "Mercator One" bekommt, soll wie eine architektonische Visitenkarte für die Stadt sein. Charakteristisch ist die fächerförmige Gestaltung. Dadurch soll der Eindruck entstehen, als ob der Neubau den alten Hauptbahnhof "in die Arme nimmt". Zugleich soll so eine Verbindung zur Königstraße angedeutet werden. Ein wenig erinnert diese Fächerarchitektur an Teheranis "Kranhaus" in Köln, einem Ensemble aus zwei Bürohäusern sowie einem Wohnhaus, das zum Wahrzeichen am Kölner Rheinauhafen geworden ist. Durch die vielen Glasflächen soll der Neubau leicht und transparent wirken.

Die Treppenhäuser werden nach innen verlegt, um den Anblick der Fassade nicht zu stören. Als Farbgebung schlägt Teherani ein neutrales Anthrazit vor; dadurch wirke das Gebäude trotz seiner Prägnanz zurückhaltend.

 Noch ist der Portsmouthplatz eine große Baustelle. In einigen Jahren soll es hier völlig anders aussehen.

Noch ist der Portsmouthplatz eine große Baustelle. In einigen Jahren soll es hier völlig anders aussehen.

Foto: Christoph Reichwein

Baudezernent Carsten Tum sprach von einem "wunderbaren Solitär", der die Bahnhofsumgebung prägen werde. Oberbürgermeister Sören Link wies auch auf die anderen Maßnahmen zur Aufwertung der Bahnhofsumgebung hin. Dazu gehörten das neue Intercity-Hotel, die Einrichtung des neuen Fernbus-Bahnhofs und auch die Neugestaltungen der Mercator-Straße und der Friedrich-Wilhelm-Straße, die vom Hauptbahnhof entlang des Kantparks die City eingrenzt.

Nach dem Siegerentwurf wird das "Mercator-One"-Haus über eine Fläche von insgesamt 8500 Quadratmeter verfügen. Davon sollen 1200 Quadratmeter für Gastronomiebetriebe reserviert werden, die im gesamten Erdgeschoss eingerichtet werden. Dabei können Terrassen bei schönem Wetter für die Außengastromie benutzt werden. Auch das Dach bekommt Aufenthaltsqualität. In zwei Untergeschossen wird Platz für 135 PKW-Stellplätze geschaffen.

Investor Torsten Toeller, der in Duisburg lebt, zeigte sich gestern zuversichtlich, dass die Büros in dem neuen Gebäude gut zu vermieten sind. Im Vergleich zu Düsseldorf sei der Leerstand an Bürogebäuden in Duisburg vergleichsweise sehr gering. Hier gebe es seiner Einschätzung nach einen großen Bedarf vor allem an kleineren und mittelgroßen Büroflächen.

Bau und Vermarktung des Gebäudes sollen parallel laufen. Die geradezu ideale Lage des geplanten Baus und seine architektonische Attraktivität seien gute Voraussetzungen dafür, dass sich das Investitionsvolumen von 27 bis 29 Millionen Euro rechne.

(pk)
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