Duisburg Mercatorhalle: Sanierung schreitet nur langsam voran

Duisburg · Die Sanierung der Mercatorhalle schreitet langsam voran. Allein die Ausfälle durch die Schließung der Halle summieren sich bereits auf zehn Millionen Euro.

Heute tagt der baubegleitende Ausschuss "CityPalais" zum wiederholten Male wegen der seit Monaten geschlossenen Mercatorhalle. Regelmäßig informiert das Immobilien Management Duisburg (IMD) die Politik über Veränderungen und den Sachstand der Arbeiten.

Bekanntlich hatte Oberbürgermeister Sören Link schon kurz nach seinem Dienstantritt vor zwei Jahren die unangenehme Aufgabe, die Halle wegen Brandschutzmängeln zu schließen. Die Sicherheit der Besucher war dabei ausschlaggebend. Monate zuvor war bei Überprüfungen festgestellt worden, dass beim Bau der Halle an vielen Ecken gepfuscht worden war.

Nach wie vor offen ist die Frage, warum der städtische Mitarbeiter, unter dessen Aufsicht der Ausbau stand und der fristlos gekündigt wurde, nicht frühzeitig eingeschritten war oder ob er gar wissentlich die Fehlleistungen akzeptierte und dafür geldwerte Vergünstigungen erhielt.

Was auch immer bei der laufenden staatsanwaltschaftlichen Ermittlung und einem möglichen Gerichtsverfahren herauskommt, die Kosten für die Mängelbeseitigung bleiben (zumindest zunächst) an der Stadt hängen.

Allein für die brandschutztechnische Sanierung im Großen Saal wird mit fast sechs Millionen Euro kalkuliert. Hinzu kommen nach aktuellem Stand unter anderem fast zehn Millionen Euro an Einnahmeausfallen etc., die durch die Schließung der Mercatorhalle aufgelaufen sind.

Den Mitgliedern des IMD-Betriebsausschusses wird heute mitgeteilt, dass die Gebäudeeigentümerin, die Hannover Leasing, sich lediglich mit 380 000 Euro an den Kosten beteiligt, die sich aus dem Brandschutzkonzept ergeben. Sie weist damit jede Verantwortung für die Fehler zurück, die beim Ausbau der Veranstaltungsräume gemacht worden sind. Im Vorfeld hatte sie bereits klar herausgestellt, dass es im CityPalais selbst keine Brandschutzprobleme gibt und hatte dies durch Gutachten belegt. Die Stadt soll sich nun gegenüber der Eigentümerin verpflichten, keine weiteren Ansprüche beim Brandschutz etc. geltend zu machen.

Wie berichtet wird der Kleine Saal in wenigen Wochen wieder in Betrieb genommen. Für den Großen Saal ist ein Wiedereröffnungstermin indes noch nicht erkennbar. Dort wurde inzwischen zwar ebenfalls mit der Mängelbeseitigung begonnen. Doch erst das Ergebnis der statischen Deckenprüfung wird ergeben, wann die Restarbeiten an der Steuerungstechnik erledigt werden können.

Ebenfalls noch auf der "To-Do-Liste" steht die Sanierung des Rangs im Großen Saal. Wie berichtet sind die Treppenstufen dort unterschiedlich hoch, was im Falle einer Evakuierung schwerwiegende Folgen haben könnte.

Berechnet sind inzwischen die Kosten für diese Sanierung. Sie liegen bei knapp unter 400 000 Euro.

(RP)
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