Duisburg Mit Gabel und Messer um die Welt

Duisburg · Zum zweiten Mal gastierte am Samstag und Sonntag das "Streetfoodfestival" im Landschaftspark Duisburg-Nord. Mehr Stände und mehr Besucher machten das Festival zu einem großen Erfolg.

 Neben exotischen Gerichten gab es auch "Klassisches" auf dem "Streetfoodfestival" im Landschaftspark: Tessa aus Duisburg beißt hier in einen frisch-zubereiteten Burger.

Neben exotischen Gerichten gab es auch "Klassisches" auf dem "Streetfoodfestival" im Landschaftspark: Tessa aus Duisburg beißt hier in einen frisch-zubereiteten Burger.

Foto: Christoph reichwein

Zu viele Köche, das weiß der Volksmund, verderben den Brei. Doch die Ausnahme bestätigte am vergangenen Wochenende einmal mehr die Regel. Bereits zum zweiten Mal war Duisburgs schönster Veranstaltungsort Schauplatz des "Streetfoodfestivals". An gut 50 Ständen konnten sich im Landschaftspark Duisburg-Nord die Besucher quer durch die Welt essen, viel Hunger vorausgesetzt, denn die Gastronomen geizten nicht mit der Portionengröße.

Wer das Festivalgelände betrat, konnte sich natürlich von seinen Augen leiten lassen - Banner versprachen balinesische Köstlichkeiten, jamaikanische Spezialitäten, Empanadas, vegane Gerichte und vieles mehr. Viel empfehlenswerter war es aber, seiner Nase zu vertrauen. Die vielen Gerüche führten die Besucher ohne Umwege zu den vielen Quellen der Düfte. Mathes Robel, Organisator der Streetfood-Tour, war begeistert von der Resonanz des Festivals. "Im Vergleich zum letzten Jahr haben wir uns vergrößert, und zum Glück kommen auch mehr Besucher", bilanzierte der Kölner. Seit der ersten Ausgabe des Festivals im September 2014 in Köln hat sich die Idee eine kulinarischen Festivals weiterentwickelt. "Wir wollen natürlich eine große Vielfalt an den Ständen, aber auch nicht immer dieselben", erklärte Robel. "Es gibt ein paar Gerichte, die dabei sein müssen, Pulled Pork zum Beispiel, aber abseits dessen versuchen wir auch viele lokale Gastronomen einzuladen". Neben einer hohen Qualität gibt es an die Bewerber noch eine Anforderung. Um sich als "Streetfood" zu qualifizieren, müssen die Kunden Kontakt zum Koch aufnehmen und die Zubereitung ihres Essens selbst verfolgen können. Beides war bei "Amanditas" aus Duisburg kein Problem. Kolumbianische "Pasteles" gab es, angefertigt von den beiden Söhnen von Amanda, namensgebender Besitzerin des Stands. Teigtaschen aus Maismehl und Maniok, gefüllt mit Fleisch, Käse oder Kartoffeln, konnten die Besucher bei Amanditas erstehen. Die Resonanz, so die Köche, sei hervorragend gewesen.

Wer isst, muss auch trinken, auf einem Festival für exotisches Essen durfte aber natürlich nicht irgendwas ins Glas. Der Stand des Kölner "Bierlagers" von Dennis Moai bot verschiedene "Craft Beers" an. "Für uns ist wichtig, dass das Bier aus kleinen Betrieben kommt und neue Arten findet, alte Biersorten zu präsentieren", so Moai. So konnten die Besucher beispielsweise ein "Zwitter-Bier", halb Weizen, halb Pale Ale, probieren, oder Pilsener mit Orangenhopfen. Sicherheitshalber zur altbewährten Cola gegriffen hatte Besucher Dominic Ewert aus Duisburg. Mit seiner Freundin war er bereits zum zweiten Mal beim Festival und war so begeistert, dass er sich das Festival "ruhig öfters im Jahr" wünschte. Kulinarisch bewegte sich das Paar zunächst auf eher konservativen Pfaden. "Das Cheesesteaksandwich ist aber nur unsere erste Station", sagte Ewert.

Ebenfalls keine Revolution war das Produkt der Dortmunder "Steakschmiede". Der Name lässt die Spezialität von Benedikt Holzhinrich und seinen Kollegen bereits vermuten - das gute alte Steak. "Wir legen sehr viel Wert auf die Herkunft des Fleischs und auf die Haltung der Tiere, letztendlich sorgt das für die gute Qualität unseres Produkts. Das Angebot für Duisburg war am Wochenende sogenanntes "Flap Meat", also Fleisch aus der "Bauchdünnung" des australischen Black Angus-Rind. Die Fleischer aus Dortmund sehen ihre Philosophie in der großen Nachfrage bestätigt. "Die Leute wollen immer öfter genau wissen, wo ihr Fleisch herkommt und sind bereit, für hohe Qualität auch einen höheren Preis zu bezahlen", berichtete Holzhinrich. Weil keine Mahlzeit ohne einen richtigen Nachtisch komplett ist, lieferte Bart Hulshof aus Groningen Marshmallows und andere Desserts. An seinem Stand "The Last Stand" konnten sich hungrige Besucher mit selbstgemachten Marshmallows eindecken - von eher konservativen Varianten mit Keksstücken oder frischen Beeren bis hin zu abenteuerlichen Kreationen wie "salziges Karamell".

(RP)
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