Duisburg Mit Kultur gegen Depression

Duisburg · Unter dem Motto "Die kreative Kraft der Depression" steht eine informativ-kulturelle Veranstaltung, zu der das Duisburger Bündnis gegen Depression für Samstag, 13. März, ins Lehmbruck-Museum einlädt.

Allmählich scheint sich herumzusprechen, dass Depression eine Krankheit ist, die – wie Diabetes – jeden treffen kann. Fachleute schätzen, dass jeder zehnte Deutsche an einer Depression erkrankt; das sind, hochgerechnet auf Duisburg, rund 50 000 Menschen allein in dieser Stadt. Das ist der Hintergrund einer ungewöhnlichen gesundheitlich-kulturellen Veranstaltung, zu der das Duisburger Bündnis gegen Depression für Samstag, 13. März, 11 Uhr, ins Wilhelm Lehmbruck Museum einlädt.

Als Kraft verstehen

Das Motto des Tages heißt: "Die kreative Kraft der Depression". Dr. Albert-Franz Ernst, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und Erster Vorsitzender des Duisburger Bündnisses gegen Depression, wird unter diesem Titel einen Vortrag halten. Dabei will er zeigen, dass eine Depressionserkrankung auch als Kraft zu verstehen ist, die gewissermaßen umgelenkt werden muss. Bedeutende Menschen litten im Laufe ihres Lebens an Depressionen. Goethe, Fontane und Churchill sind Beispiele. Wie sie haben viele Menschen nach Überwindung ihrer Depression die Erfahrung gemacht, dass die Phase der Krankheit zu einem besonderen Klärungsprozess im Leben geführt hat. Dr. med. Dr. phil Wolfgang Krebs, Zweiter Vorsitzender des Bündnisses gegen Depression, sagte im Pressegespräch über die niederdrückende Krankheit im poetischen Vergleich: "Der Schatten hat auch Kraft."

Der Tag im Lehmbruck-Museum, für den Oberbürgermeister Sauerland die Schirmherrschaft übernommen hat, soll aber nicht niederdrückend sein, sondern informativ und schön. Dabei wird das Brendel Quartett, das aus Mitgliedern der Duisburger Philharmoniker besteht, Werke von Haydn, Bernd Alois Zimmermann und Franz Schubert spielen. Im Rahmen der Konzertbeiträge wird der Intendant der Duisburger Philharmoniker, Dr. Alfred Wendel, die einzelnen Stücke und den Hintergrund ihrer Entstehung erläutern.

Unter dem Titel "Gestaltwandel" zeigt die Tänzerin und Tanztherapeutin Andrea Zylka unter Mitwirkung des Musikers und Arztes Dr. Joachim Kunz eine Performance. Zugleich soll diese Darbietung einen Eindruck von der tanztherapeutischen Arbeit geben, die auch depressiven Menschen helfen kann.

Heilkraft der Farben

Nach einer Mittagspause werden verschiedene Workshops angeboten. Dabei geht es um "Depression und Arbeitswelt", die Vorstellung von Behandlungsmethoden und um die Heilkraft der Farben, die von der Künstlerin und Therapeutin Barbara Frintrop erläutert wird.

Zu der Veranstaltung, die um 11 Uhr im Lehmbruck-Trakt des Museums beginnt und gegen 15 Uhr endet, kann jeder auch ohne Anmeldung kommen. Eintritt 10, ermäßigt 5 Euro.

(RP)
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