Duisburg Mit viel Dankbarkeit beschenkt

Duisburg · Wer in der Hospizarbeit ehrenamtlich tätig ist, erlebt viel Trauer und Leid. Auf der anderen Seite erfahren sie aber auch, wie wichtig ihre Begleitung für die Sterbenden und deren Angehörige sein kann.

Ehrenamt im ambulanten Hospiz ist für viele unvorstellbar, weil sie mit zu vielen Problemen rechnen, die sie überfordern. Doch das Engagement kann auch eine Bereicherung sein. "Oft habe ich das Gefühl, so wenig machen zu können und erlebe dann, dass die Freude über meinen Besuch so groß ist, dass ich mit viel Dankbarkeit beschenkt werde", sagt einer der Ehrenamtlichen der Hospizbewegung Duisburg-Hamborn.

Ambulante Hospize sind Angebote, bei denen ehrenamtliche Mitarbeiter schwerstkranke und sterbende Menschen zu Hause begleiten und für sie da sind, Zeit schenken für Gespräche, zum Zuhören, Vorlesen, Schweigen, Musik hören, beten oder was immer das individuelle Bedürfnis der zu Begleitenden und ihrer Angehörigen ist. Die medizinische Versorgung übernehmen hingegen die "Profis".

Wieso engagieren sich aber Ehrenamtliche eigentlich in einem Hospizdienst? "Ich habe Frau F. in ihren letzten Tagen begleiten dürfen. Die Freude in ihren Augen, wenn ich an ihr Bett trat, die Erleichterung der Angehörigen über die Stunde der Erholung, wenn ich da war, waren für mich ein unvergleichliches Erlebnis. Und, bei aller Traurigkeit waren sie auch ein großes Geschenk", sagt eine Mitarbeiterin der Hospizbewegung.

Die Nachfrage nach solcher Begleitung zu Hause und teilweise auch im Altenheim wächst stetig, was sich schon allein aus dem demografischen Wandel unserer Gesellschaft ergibt. Gleichzeitig suchen viele Menschen, die zum Beispiel ihr Berufsleben beendet haben und nicht untätig sein wollen, eine erfüllende Aufgabe, bei der sie sich sinnvoll ehrenamtlich engagieren können. Diese Nachfrage nach Unterstützung und Suche nach Engagement ergänzen sich laut Andrea Braun-Falco, Geschäftsführerin und Kursleitung der Hospizbewegung Duisburg-Hamborn sehr gut. Denn die fürsorgliche Begleitung schwerkranker und sterbender Menschen auf ihrem letzten Lebensweg bietet als solch eine erfüllende Aufgabe an.

Alle Ehrenamtlichen, die in die Begleitung gehen wollen, werden in einem Kursus auf diese Aufgabe vorbereitet. Schwerpunkt ist dabei weniger das Erlernen von Techniken und Theorien als vielmehr das Kennenlernen, Einüben und Aneignen einer Begleitungshaltung durch persönliche Auseinandersetzung mit den Themen rund um Sterben Tod und Trauer. Selbsterfahrung und Gesprächsführung sind wichtige Bestandteile des Vorbereitungskurses, ebenso wie rechtliche, spirituelle, ethische und medizinische Fragestellungen.

Auch nach dem Kursus werden die Begleiter weiter unterstützt - zum Beispiel durch Gespräche mit den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen oder durch regelmäßige Supervision. Monatlich werden zudem monatliche Fortbildungsangebote unterbreitet.

Das Ehrenamt ist ein sehr wichtiges Standbein jeder Hospizarbeit. Deswegen freut sich die Hospizbewegung Duisburg-Hamborn über alle, die sich für die Begleitung Schwerstkranker und Sterbender und deren Angehörige interessieren.

(RP)
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