Duisburg Mo'Blow begeistert beim intermezzo-Konzert

Duisburg · Ein von der ersten bis zur letzten Minute hochspannendes Konzert begeisterte die Besucher des vierten Intermezzo-Konzertes in diesem Jahr. Selten reißt eine Band schon mit dem ersten Stück die Zuhörer zu frenetischem Applaus hin. Die Berliner Funk-Formation Mo'Blow schaffte dies scheinbar mühelos. In der vollbesetzten Duisserner Lutherkirche erzeugten die vier Musiker einen Sound, der sofort an die zahlenmäßig doppelt so starke amerikanische Formation "Tower of Power" erinnerte. Zu der unglaublichen Dynamik der Band trug vor allem der Bassist Tobias Fleischer bei, der mit seinem schnellen stakkatohaften Spiel die Band ständig nach vorne trieb. Gemeinsam mit Drummer André Seidel, der bei aller Kraft und Schnelligkeit immer äußerst präzise und ungewöhnlich kreativ agierte, wob er einen Rhythmusteppich, auf dem Saxophon und Keyboard bisweilen spielerisch zu schweben schienen. Felix Falk an den Saxophonen, rhythmisch perfekt, spielte rasante waghalsige Linien, gab der pulsierenden Band zusätzlichen Drive und einen gewissen Bigband Touch. Gegen so viel Power mit dem Keyboard anzukommen ist eine Herkulesaufgabe, die Matti Klein bravourös löste. Er gab dem dynamischen Spiel zusätzliche Impulse, überraschte aber auch mit filigranem Spiel und leisen Tönen. Insgesamt aber überwog Energie und Hochspannung. Auch die Jury auf den Leverkusener Jazztagen attestierte der Band ein "mörderisches groovendes Funk-Feuerwerk auf die Bühne gezaubert zu haben". Leider war das Duisburger Konzert ein Konzert der "Farewell-Tournee".

 Mo'Blow entzündeten ein wahres Funk-Feuerwerk in der Lutherkirche.

Mo'Blow entzündeten ein wahres Funk-Feuerwerk in der Lutherkirche.

Foto: Pressefoto Andreas Probst

Das begeisterte Publikum war froh, die Band vor ihrer Auflösung noch einmal gehört zu haben. Es wäre schön, diese außergewöhnlichen Musiker wieder in Duisburg erleben zu können, wenn auch in anderer Besetzung. Vielleicht ja wieder beim Intermezzo-Konzert.

Im nächsten Intermezzo-Konzert am 16. September stellt der schwedische Stargitarrist Ulf Wakenius mit seinem Projekt "The Boss City" ein Tribut an Wes Montgomery vor.

(RP)
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