Duisburg Moderne Häuser und sehr viel Natur

Duisburg · Auf dem ehemaligen Zechengelände Fritz, das viele Jahre als Grabeland genutzt wurde, sollen moderne, barrierearme und energieeffiziente Ein- und Mehrfamilienhäuser entstehen. Ausreichend Platz für Grünstreifen und Bäume soll es auch geben.

 Die Bagger rollen schon auf dem ehemaligen Zechengelände Fritz südlich der Rathausallee in Rumeln-Kaldenhausen.

Die Bagger rollen schon auf dem ehemaligen Zechengelände Fritz südlich der Rathausallee in Rumeln-Kaldenhausen.

Foto: privat

Auf dem ehemaligen Zechengelände Fritz südlich der Rathausallee tut sich etwas: Die alten Verschläge, die dort teilweise seit Jahrzehnten stehen, werden abgerissen, Bagger ebnen das Gelände ein. Auf dem Areal, das nie eine offizielle Kleingartenanlage war, sondern seit der Beendigung des Zechenwesens in Rumeln-Kaldenhausen im Jahr 1973 gewissermaßen als "geduldetes Grabeland" genutzt wird, soll, so die Absicht im Rahmen von "Duisburg 2027", schon bald ein modernes Wohngebiet entstehen. Und dazu soll viel Grün beibehalten und gefördert werden. Was auch bedeutet: Die Überlegungen der vor Jahren von der Behörde initiierten "Ideenwerkstatt", den Rumelner Marktplatz an diese Stelle zu verlegen, sind damit endgültig vom Tisch.

Fünf Gründe, den Markt dort zu belassen, wo er seit vielen Jahren ist, nennt CDU-Bezirksfraktionschef Ferdi Seidelt: "Die Ertüchtigung der Moerser Straße am Marktplatz beinhaltet ja auch die Verschönerung des Kopfes des Marktplatzes. Da wäre es doch schade, den Markt jetzt an eine andere Stelle zu verlegen." Zudem werde der Wochenmarkt an dieser Stelle akzeptiert, an einer anderen Stelle würde es wegen Lärms und eines erhöhten Verkehrsaufkommens vielleicht erst einmal wieder Ärger mit den Anwohnern geben.

Drittens fragt Seidelt: "Und wer würde etwas mit der asphaltierten Dreiecksfläche anfangen, wenn der Markt dort weggeht? Dafür würde sich kein Investor finden." Viertens sei der Markt ein Kommunikationsplatz für Kirmes, Trödelmarkt, Sammelstelle für Ausflügler - so etwas brauche man in Rumeln. Und fünftens: "Wenn wir den Marktplatz an die Fläche südlich der Rathausallee verlegen, ist dort deutlich weniger Wohnbebauung möglich." Und dabei sei dies doch eine der letzten Flächen im Ortsteil überhaupt, auf der noch im größeren Stil gebaut werden könnte. In all diesen Punkten, so Seidelt, sei sich die örtliche Politik mittlerweile einig.

Und wohl auch darin, wie das alte Zechengelände südlich der Rathausallee künftig gestaltet werden soll: mit einer barrierefreien, seniorengerechten, energieeffizienten Wohnbebauung und viel Grün. "Das soll etwas ganz Außergewöhnliches werden", so Seidelt.

Zwei verschiedene Entwürfe, von denen es auch schon gedankliche Skizzen gibt, werden derzeit diskutiert: Eine Variante sieht einen großzügigen Grünzug entlang der ehemaligen Bahntrasse vor; eine andere, die Baulücke an der Rathausallee zwischen Bahntrasse und Straßenende komplett zu schließen - mit einer Konzentration des "Rumelner Stadtwaldes" in südliche Richtung (bis zur Nedleburg).

"Für welchen Weg wir uns letztendlich entscheiden, das wird sich noch zeigen", sagt SPD-Ratsherr Reiner Friedrich. Aber in der Sache sei man sich parteiübergreifend einig: dass das Gelände bestens für ein Wohngebiet - und zwar eine Mischbebauung aus Ein- und Mehrfamilienhäusern - geeignet sei, vor allem auch, weil die Fläche an der voll ausgebauten Rathausallee liege. Dass es genug Interessenten geben wird, da ist sich Friedrich sicher: "Die Nachfrage nach moderner Wohnbebauung in Rumeln ist groß - viel größer, als uns geeignete Flächen überhaupt zur Verfügung stehen."

(RP)
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