Duisburg-Rheinhausen Müll und Fäkalien stinken zum Himmel

Duisburg · Anwohner beschweren sich massiv über Unrat, Diebesgut, Fäkalien, Gestank und fehlenden Grünschnitt rund um den Hochbunker an der Krefelder Straße in Hochemmerich.

 Müll, Fäkalien, Diebesgut: Das Umfeld des Bunkers an der Krefelder Straße.

Müll, Fäkalien, Diebesgut: Das Umfeld des Bunkers an der Krefelder Straße.

Foto: Michael Dahlke

Wenn diese Stadt ihr Image-Problem nach innen und außen lösen will, gehört auch das dazu: Ihre Verwaltung, ihre Bürger und die Grundstücks-Eigentümer müssen entschlossener als bisher gegen den wachsenden Müll auf Duisburgs Straßen, Plätzen, in Parks und Grünanlagen vorgehen. Das fordert die Rheinhauserin Claudia Berg. Und spricht damit vielen Bürgern aus der Seele.

Das jüngste Beispiel für die scheinbar unendliche Geschichte der Verwahrlosung von Flächen aller Art kommt aus Hochemmerich: An der Krefelder Straße, gegenüber der Grundschule, steht ein Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg, Baujahr 1941. Das massive Bauwerk gehört zum Besitz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Verwaltung Düsseldorf, und steht seit Jahren zum Verkauf - bisher ohne Ergebnis.

Dazu gehört auch eine Grünanlage an der Ecke Bernhardstraße, die an Bürgersteig, Schulweg und Parkbuchten angrenzt. Berg, die unmittelbar daneben wohnt, beobachtet seit vielen Monaten: "Die Grünanlage ist nicht nur zur öffentlichen Toilette für die ganze Bandbreite menschlicher Bedürfnisse geworden, und das mehrmals täglich. Sie wird zeitweilig auch als Deponie für aussortiertes Diebesgut genutzt. So stellte die Polizei im März einen ausgeschlachteten Motorroller an der Feuerwehrzufahrt zu dem Bunker sicher." Außerdem finde sie auf der rund 150 Quadratmeter großen Grünfläche "laufend Einzelteile und diversen anderen Müll.

"Darüber hinaus stellen die weit überhängenden Äste des Baumbestandes eine Gefahr für Fußgänger und parkende Autos dar", so Berg weiter. "Die Folge: Die Feuerwehrzufahrt zu dem Gebäude wird auf einer Seite von mehreren Kubikmetern Grünschnitt blockiert. An warmen Tagen, so wie jetzt, dringt häufig ein unangenehmer Fäkaliengeruch aus den moderigen, Jahre alten Laubresten der Anlage." Der Vorwurf der Anwohnerin: "Die zuständige Verwaltung der Immobilie, also das Vermögensamt, kümmert sich überhaupt nicht mehr um den Zustand des Bunkers und der Anlage." Berg: "Die Anwohner der Bernhardstraße, nicht nur ich, sind inzwischen ob dieser Zustände recht verzweifelt - zumal sich die zuständigen Personen weder von schriftlichen noch von telefonischen Bitten rein gar nichts annehmen. Eine Besserung ist daher nicht in Sicht!"

Die zuständige Sachbearbeiterin bei der Bundesvermögenverwaltung erkläre bei jedem Anruf sinngemäß, an dieser Stelle sei "alles normal und okay." Aber, so Berg: "Alle im Umkreis wohnenden Parteien empfinden die Situation als unerträglich. Im letzten Winter musste das Laub letzten Endes von der Stadt Duisburg weggeschafft werden, man benötigte dazu einen kleinen Lkw. Das geschah also auf unsere Kosten, zu Lasten der Stadt. Wie wir alle wissen, ist die Stadt finanziell nicht so aufgestellt, sich solche generösen Aktionen leisten zu können."

Die zuständige Sachbearbeiterin bei der Düsseldorfer Filiale des Bundesvermögensamtes war bislang nicht zu erreichen. Der Kollege in ihrer Abteilung versprach aber auf Nachfrage: "Wir werden uns um die Angelegenheit kümmern."

(RP)
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