Duisburg Multi baut nicht, Bäume bleiben vorerst stehen

Duisburg · Eine Hiobsbotschaft löst derzeit in Duisburg offenbar die nächste ab. Nachdem (zunächst) nichts aus dem Bau eine Parkhauses am Hauptbahnhof geworden ist, hat nun auch MultiDevelopment abgewunken und wird entgegen der bisherigen Planung an der Mercatorstraße kein Bürohaus bauen, in dem unter anderem die Deutschland-Verwaltung von MD untergebracht werden sollte.

 Seit langem ein Streitthema: die Platanen an der Mercatorstraße.

Seit langem ein Streitthema: die Platanen an der Mercatorstraße.

Foto: Ralf Hohl

Um das Projekt hatte es zuletzt viel Aufregung gegeben, weil Baumschützer mit aller Macht verhindern wollten, dass die Platanen auf der Straße gefällt werden. Ihnen war noch erklärt worden, dass sie gegen das Entfernen der Bäume auf dem Gelände für das Bürohaus nicht unternehmen können, weil der Investor einen rechtsverbindlichen Bebauungsplan habe. MD wiederum war durch den Verkauf an Blackstone, eine amerikanische Investorengruppe, ins Gespräch geraten, weil das Projekt "Stadtfenster" ins Stocken geraten war, das nun von ehemaligen MD-Geschäftsführer Funke und seiner neuen Firma Fokus Development realisiert wird. Schon da kamen erste Gerüchte auf, dass aus den Bauarbeiten an der Mercatorstraße nichts werden könnte.

Das Gebäude gegenüber vom Bahnhof ist allerdings ein wesentliches Gestaltungselement für die Bahnhofsplatte und die neue Mercatorstraße. "Deshalb ist geplant, einen neuen Investor zu suchen", hieß es am Montag lapidar aus dem Rathaus.

"Neben den Wünschen des zukünftigen Bauherren sind die Anforderungen von DVG und Feuerwehr, die Verkehrssicherheit, die Fahrradfreundlichkeit, der Erhalt von Bäumen sowie die städtebauliche Einbindung Kriterien für die planerische Abwägung", so das Presseamt der Stadt. Um dieses Ziel zu erreichen, werde die Verwaltung dem Rat die Aufhebung des Baubeschlusses und des Fällbeschlusses der Bäume im Baufeld für den Neubau der Mercatorstraße vorschlagen. "So kann eine Planung aus einem Guss für das Bürogebäude und die Straße erfolgen."

Wie berichtet war der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) damit befasst, ein Bürgerbegehren für den Erhalt der Platanen an der Mercatorstraße zu initiieren. Sollte der Fällbeschluss wieder kassiert werden, würde auch das Bürgerbegehren zunächst keinen Sinn mehr machen.

(hch)
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