Duisburg Musik-Workshops ohne Grenzbalken

Duisburg · Seit 1993 veranstaltet das Kulturbüro der Stadt Duisburg in Kooperation mit Musik Peter Bursch das "Euro-Rock"-Festival. Dabei treffen sich Bands aus Duisburgs Partnerstädten, um sich eine Zeitlang "zu vermischen".

 Peter Bursch (rechts), "Gitarrenlehrer der Nation" aus Duisburg, gibt den Bands auch diesmal wieder Tipps. Die Konzertreihe ist schon längst zur Tradition geworden.

Peter Bursch (rechts), "Gitarrenlehrer der Nation" aus Duisburg, gibt den Bands auch diesmal wieder Tipps. Die Konzertreihe ist schon längst zur Tradition geworden.

Foto: Archiv

Seit 23 Jahren ist das Euro Rock in Duisburg ein Forum für junge Bands aus Duisburg Partnerstädten Perm, Portsmouth und Calais sowie aus Nimwegen. "Hier werden zum Teil lebenslange Freundschaften geknüpft", so Daniel Jung vom Kulturbüro. Auch dieses Jahr sind Bands aus Deutschland, den Niederlanden, England, Russland und Frankreich dabei. Die Konzertreihe beginnt am Sonntag, 19. Juli, beim Stadtfest Duisburg und endet am 24. Juli beim Valkhof Festival in Nimwegen.

Die Jugendlichen werden in neue, gemischte Bands zusammengesetzt. Das heißt, die Ursprungsformationen der Bands werden aufgelöst und es bilden sich neue, europäische Bands für die Projektzeit. Zwischen Workshops und Konzerten schreiben die Künstler dann an Songs und lernen ihre Kollegen kennen. Über Sprachbarrieren hinaus würden sich die Teilnehmer direkt verstehen und in kürzester Zeit eine unglaubliche musikalische Vielfalt an den Tag legen, berichtete gestern Daniel Jung beim Pressegespräch. Die Coaches bei den Workshops sind bekannte Musiker wie Jan Rohlfing und Micki Meuser (Musikproduzent, unter anderem für "Die Ärzte").

Für die Bands selbst würden dabei keine Kosten entstehen. "Wir haben große Sponsoren an unserer Seite", berichtet Peter Bursch, der 1993 mit Unterstützung der Stadt das Euro-Rock-Projekt ins Leben geraufen hat. Unter den Sponsoren sind die bekannten Marken Engl und Pearl. Der Altersdurchschnitt der Teilnehmer liegt bei 18 Jahren. Nur wenige der jungen Rockmusiker würden aus reichen Verhältnissen kommen. "Viele könnten es sich sonst gar nicht leisten, in Deutschland zu spielen",so Peter Bursch. Bursch ist europaweit bekannt für seine Gitarrenbücher und Tabulaturen, die ein guter Einstieg ins Selbstudium an der Gitarre sind. In Neudorf leitet er eine Musikschule. Er ist an vielen Hochschulen und Akademien als Dozent tätig. Wie kam es zur Gründung von Euro Rock? "Die Idee war, die Workshops über die Grenzen hinaus zu erweitern", antwortet Bursch. Er betont, wie wichtig die Partnerschaft mit der Stadt sei, die jedes Jahr mitmacht. "Ich unterstütze dieses Projekt von ganzem Herzen", sagt Kulturdezernent Thomas Krützberg. "Es ist mir wichtig, dass wir an langfristigen Projekten arbeiten", fügt er hinzu. "Leuchtturm-Projekte" seien nicht das Ziel.

Die Gastgeber-Band dieses Jahr sind Käpt'n Moby aus Duisburg. "Wir freuen uns, neue Leute kennenzulernen, und auf die bunte Mischung, die anwesend ist", sagt deren Gitarrist Patrick Zielonka. Auch die Duisburger Band wohnt zusammen mit den Gästen aus dem Ausland in einer Sportunterkunft im Duisburger Norden. Ziel sei es, durch das Zusammenwohnen den Austausch der Musiker zu fördern. Das Hauptquartier für die Proben und Workshops ist das Parkhaus Meiderich.

Für die Bands bedeuten die Konzerte auch einen Hingucker im Lebenslauf. Konzerte über die Heimatgrenzen hinaus zu haben sei für die Bands eine ziemlich feine Sache - da sind sich alle vom Euro Rock-Team einig.

Der Eintritt bei den Konzerten ist kostenlos. Am Sonntag, 19. Juli, finden die Euro Rock-Konzerte ab 12 Uhr auf der Bühne am Kuhtor statt. Am 21. Juli gastieren die Euro-Rocker im niederländischen Arcen (De Ijsvogel), am 22. Juli, um 20 finden die Shows im Parkhaus Meiderich, Bürgermeister-Pütz-Straße 123, statt. Der letzte Termin in Duisburg ist am Donnerstag, dem 23. Juli, um 20 im Ruhrorter Lokal "Zum Hübi", Dammstraße 27.

Mehr Infos unter www.euro-rock.de im Internet.

(RP)
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