Duisburg Musikpreis für Bruno Weil

Duisburg · Der ehemalige Generalmusikdirektor der Duisburger Philharmoniker (1994 - 2002) wird am 20. November ausgezeichnet. Im März 2017 ist er als Gastdirigent in der Mercator-Halle zu erleben.

 Der in Augsburg geborene Bruno Weil war acht Jahre lang Generalmusikdirektor der Duisburger Philharmoniker. Sein Schaffen wirkt hier bis heute nach. Am 20. November wird Weil mit dem Musikpreis der Stadt ausgezeichnet.

Der in Augsburg geborene Bruno Weil war acht Jahre lang Generalmusikdirektor der Duisburger Philharmoniker. Sein Schaffen wirkt hier bis heute nach. Am 20. November wird Weil mit dem Musikpreis der Stadt ausgezeichnet.

Foto: C.Goettert

Zweifellos gehört Bruno Weil, 1954 in Augsburg geboren, zu den Generalmusikdirektoren, die die Duisburger Philharmoniker am stärksten geprägt haben. Das sagte gestern Intendant Alfred Wendel, als mit Weil der nächste Musikpreisträger der Stadt Duisburg vorgestellt wurde. Am Sonntag, 20. November, 11 Uhr, wird der international renommierte Dirigent mit dem Preis ausgezeichnet, der von der Köhler-Osbahr-Stiftung mit 10.000 Euro ausgestattet ist. Weil reiht sich in eine Reihe von zum Teil weltberühmten Persönlichkeiten ein, die vor ihm mit dem Preis geehrt wurden wie Yehudi Menuhin, Frank Peter Zimmermann, Dietrich Fischer-Diskau und zuletzt Martin Schläpfer.

Hans-Jürgen Kerkhoff, Vorsitzender der Köhler-Osbahr-Stiftung, nannte Weil einen "Mehrfachspezialisten", der über ein großes Repertoire verfüge. Intendant Wendel sagte, dass Bruno Weil, der von 1994 bis 2002 die Duisburger Philharmoniker dirigierte und danach gelegentlich auf dem Duisburger Pult stand, nach wie vor bei dem Orchester beliebt sei und hoch geschätzt werde. Wendel hob dabei Weils musikalische Fantasie, seine persönliche Integrität und seinen Humor hervor. Prägend war Weil nicht zuletzt deshalb, weil er das Duisburger Orchester an die historische Aufführungspraxis heranführte, die zu Beginn seiner Amtszeit noch gar nicht so geschätzt wurde, wie es heute selbstverständlich ist.

Diesen Faden griff gestern beim Pressegespräch auch Bruno Weil auf, wobei er einmal mehr zeigte, wie intelligent er mit Humor umzugehen versteht. Er habe, so Weil, "wunderbare Erinnerungen" an das Duisburger Orchester. Natürlich sei es anfangs durchaus zu einigen Konfrontationen gekommen, als er seine Vorstellungen einer historischen Aufführung den Musikern nahebringen wollte. Er habe aber immer wieder gute Mitstreiter gefunden, die "mitgezogen" sind. Mit den Duisburger Philharmonikern habe er seine Idee verwirklichen können, Werke des Barock "mit modernen Instrumenten, aber mit historischem Geist zu spielen". Höhepunkt seiner Duisburger Amtszeit sei die China-Tournee im Jahr 1997 gewesen. Dort habe er die Orchestermitglieder nicht nur als Musiker, sondern auch als Privatmenschen schätzen gelernt.

Von seinem Amt als Duisburger Generalmusikdirektor habe er sich 2002 schweren Herzens verabschiedet, um seiner zweiten Berufung, die des Lehrers, stärker nachgehen zu können. Weil hat eine Professur an der Münchner Musikhochschule und am Salzburger Mozarteum.

Als Dirigent kann man Bruno Weil im achten Philharmonischen Konzert (15./16.März) mit Werken von Johann Christian Bach und Bruckner sowie dem Konzert für Klavier und Orchester Nr. 12 A-Dur KV 414 erleben. Beim Mozart übernimmt Aris Alexander Blettenberg den Part am Klavier und dirigiert zugleich. Der Bezug zu Weil? Blettenberg ist ein Schüler von Bruno Weil.

Karten für die Preisverleihung am 20. November gibt es ab sofort für fünf Euro im Theater der Stadt Duisburg.

(pk)
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