Abgeschobene Duisburgerin Mitschüler wollen Bivsi am Flughafen empfangen

Düsseldorf/Duisburg · Mit einem kleinen Empfang wollen Klassenkameraden die vor zwei Monaten nach Nepal abgeschobene Schülerin Bivsi und ihre Familie am Mittwoch am Düsseldorfer Flughafen begrüßen. Mitschüler und Eltern hatten sich für Bivsis Rückkehr nach Deutschland stark gemacht.

 Bivsi Rana (Mitte) mit ihrem Vater Bimh und ihrer Mutter Maya.

Bivsi Rana (Mitte) mit ihrem Vater Bimh und ihrer Mutter Maya.

Foto: Felix Banaszak

Bis zur Landung am Mittwochmorgen werde die 15-Jährige mit ihren Eltern rund 30 Stunden unterwegs sein, sagte die Elternvertreterin des Duisburger Steinbart-Gymnasiums, Eva Selic, am Dienstag. "Danach werden sie nur noch in ihre Wohnung wollen." Deshalb appellierten Selic und andere Unterstützer in einem offenen Brief, der Familie nach ihrer Rückkehr zunächst Gelegenheit zu geben, "sich in ihrem bisherigen Leben wieder einzurichten". Bivsi und ihre Eltern bräuchten Zeit und Ruhe.

Die in Deutschland geborene Bivsi war am 29. Mai rechtmäßig und auf Veranlassung der Ausländerbehörde mit ihrer Familie abgeschoben worden. Für Empörung hatte gesorgt, dass Mitarbeiter der Stadt Duisburg Bivsi aus dem Unterricht holten, um sie noch am gleichen Tag zum Frankfurter Flughafen zu bringen.

Vater und Mutter waren 1998 aus Nepal nach Deutschland gekommen und hatten einen Asylantrag gestellt. Weil sie am Anfang falsche Angaben machten, hatten sie keine Chance auf Anerkennung. In allen Instanzen unterlagen sie. Am Ende stand die rechtmäßige Abschiebung.

Die Behörden hatten in den vergangenen Wochen angesichts der heftigen Proteste von Eltern, Mitschülern und anderen Unterstützern eine Lösung gefunden. Demnach kann Bivsi mit einem Schüleraustausch-Visum nach Duisburg zurückkehren. Nach dem Abitur kann sie einen Folgeantrag stellen, sollte sie eine Berufsausbildung machen oder ein Studium aufnehmen wollen. Die Eltern dürfen Bivsi aus humanitären Gründen für die Dauer der Ausbildung begleiten.

(lsa/sbl/lnw)
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