Duisburg Nachts mit dem DVG-Taxi nach Hause

Duisburg · Das Konzept für einen neuen Nahverkehrsplan wird am Montag den Ratsmitgliedern vorgelegt, die bis zur Sommerpause darüber diskutieren können, um dann abzustimmen. Zu den geplanten Neuerungen zählen unter anderem sogenannte Taxi-Busse.

 Wie geht's künftig weiter mit Bus und Bahn in Duisburg? Antworten darauf soll der neue Nahverkehrsplan geben.

Wie geht's künftig weiter mit Bus und Bahn in Duisburg? Antworten darauf soll der neue Nahverkehrsplan geben.

Foto: DVG

Der aktuelle Nahverkehrsplan hat rund 20 Jahre auf dem Buckel und wurde zwischenzeitlich nur hier und da modifiziert. Gestern stellte Planungsdezernent Carsten Tum ein neues Gesamtwerk vor, das bis zum 1. Januar 2020 umgesetzt werden soll und dann voraussichtlich erneut für mindestens zwei Jahrzehnte gültig sein wird. Es ist Grundlage für die politischen Beratungen in den Fraktionen, den Bezirksvertretungen und Fachausschüssen. Mit (denkbaren) Änderungen wird dann möglichst noch vor der Sommerpause im Stadtrat darüber abgestimmt. Danach wird der Betreiber der Linien - in unserem Fall ist das die DVG - mit der Umsetzung beginnen. Ab 1. Januar 2020, so die Planung, fahren dann hier die Busse und Bahnen komplett nach dem neuen Konzept.

 Der Taxi-Bus soll die gleiche Route wie ein Bus fahren.

Der Taxi-Bus soll die gleiche Route wie ein Bus fahren.

Foto: Kaiser

Dazu zählen feste Betriebszeiten auf allen Bus- und Straßenbahnlinien. Ruhezeit ist während der Woche von 23 bis 4 Uhr am anderen Morgen. Ausnahme: die künftig täglich fahrenden Nachtlinien, die unterwegs sind zwischen 23.30 und 1.30 Uhr (in der Nacht zum Samstag bis 6.30 und der zum Sonntag bis 7.30 Uhr). Ziel ist weiterhin, die Taktzeiten besser aufeinander abzustimmen, damit der umsteigende Fahrgast nicht lange warten muss.

Die Verwaltung schlägt vor, so genannte Ringlinien (zwei im Stadtnorden, eine in der Innenstadt) einzurichten. Von den Haltestellen dieses Rings aus soll der Kunde optimale Anbindungen an andere DVG-Linien haben. Im Stadtwesten und -süden wird weiterhin "Strecke" gefahren. Die Zahl der Haltestellen wird nahezu unverändert bleiben, so der zuständige Sachgebietsleiter im Planungsdezernat, Ralf Zigan.

Zu den Neuerungen wird gehörten, dass es in verkehrsärmeren Zeiten, also vor allem nachts, so genannte Taxi-Busse geben wird. Damit nicht ein großer Linienbus für eine handvoll Fahrgäste eingesetzt wird, was heute oft der Fall ist, sollen die Kunden die Möglichkeit haben, ins Taxi zu steigen. Sie müssen sich dann rund eine halbe Stunde vorher telefonisch anmelden und mitteilen, an welcher Haltestelle sie ein- und wieder aussteigen wollen. Der Droschkenfahrer nimmt dann die gleiche Route wie der Bus, so dass bei Bedarf andere Fahrgäste an den jeweiligen Haltstellen noch zusteigen können. Das Busticket ist gleichzeitig die Taxi-Fahrkarte.

Bei den Planungen hat die Verwaltung berücksichtigt, dass an einigen Stellen im Stadtgebiete große Neubaugebiete geplant sind, die vom Nahverkehr angesteuert werden. Auch das ev. Klinikum in Fahrn und die Uni sollen künftig besser erreichbar sein.

Die Stadtplaner setzen darauf, dass die Zahl der Nahverkehrsnutzer mit besseren Angeboten gesteigert werden kann und damit auch die Einnahmen um bis zu sechs Prozent höher ausfallen. Das würde dann mehrfach die rund 800.000 Euro Ausgaben für die Umsetzung des Plans kompensieren, die die Stadt künftig zusätzlich an die DVG überweist. Heute schießt die Stadt zum Defizitausgleich bei der DVG jährlich eine Summe von rund 40 Millionen Euro zu.

(RP)
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