Duisburg Nächste Phase bei Repower beginnt

Duisburg · Die Stadtwerke müssen aus wirtschaftlichen Gründen ihre Belegschaft reduzieren und haben dafür das Programm "Repower" aufgelegt. Seit Anfang dieser Woche geht es für viele Mitarbeiter um die sprichwörtliche Wurst.

Duisburg: Nächste Phase bei Repower beginnt
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Den Abbau von rund 300 Stellen hatte Marcus Wittig, Vorsitzender der Geschäftsführung des Duisburger Versorgungs- und Verkehrskonzerns, vor einigen Wochen gegenüber dieser Zeitung angekündigt. Bekanntlich haben die Energiewende und die damit einhergehende Preisentwicklung die Stadtwerke in Schieflage gebracht. Nun steht das Gerüst für den Stellenabbau. Seit Montag wird die Belegschaft über die Mitarbeiterzeitschrift "Durchblick" gezielt auf die Möglichkeit von Frühverrentung und Altersteilzeit aufmerksam gemacht. Denn der DVV-Konzern will tunlichst auf betriebliche Kündigungen verzichten. Das kann aber nur funktionieren, wenn genug Mitarbeiter mitziehen und diese Angebote in Anspruch nehmen.

Angesprochen sind diejenigen, deren Arbeitsplatz wegfällt, sowie die, die freiwillig ihren Stuhl räumen für einen fachlich geeigneten Kollegen, dessen Stelle gestrichen wird. "Ringtausch" nennt das die DVV. "Scheidet ein Mitarbeiter aus, der bereits einen Anspruch auf Altersrente hat, so erhält er eine Abfindung", schreibt der Arbeitgeber an die Belegschaft.

Wer Anspruch auf Frühverrentung hat, kann für die Zeit bis zum Eintritt in die reguläre Rente Arbeitslosengeld beantragen und erhält zusätzlich von seinem Arbeitgeber 8000 Euro brutto.

Grundvoraussetzung für die Altersteilzeit in dem Konzern sind: - Vollendung des 55. Lebensjahres bei Umsetzung der einzelnen Maßnahmen, - Altersteilzeit endet mit dem frühestmöglichen Rentenbeginn, - Gewährung von Aufstockungsleistungen in Höhe von 83 Prozent des Vollzeitnettoentgeltes, - Zahlung einer Abfindung gemäß tariflicher Regelung für eintretende Rentenkürzungen.

"Durch die vorab skizzierten Maßnahmen soll der erforderliche Personalabbau im Konzern sozialverträglich gestaltet werden", wird DVV-Arbeitsdirektor David Karpathy in der Mitarbeiterzeitung zitiert. "Kann das notwendige Einsparvolumen jedoch nicht vollständig sozialverträglich erreicht werden, so sind betriebsbedingte Beendigungskündigungen nicht auszuschließen." Mitarbeiter, deren Arbeitsplatz abgebaut wird und die auf eigenen Wunsch das Unternehmen verlassen wollen, erhalten eine Abfindung.

Ende kommenden Jahres wollen die Stadtwerke ihr Kraftwerk an der Bungertstraße außer Betrieb nehmen. Um die Fernwärmeversorgung im Stadtgebiet garantieren zu können, wird dann am Standort in Wanheim ein Fernwärmespeicher stehen, in dem heißes Wasser zwischengelagert werden kann. So kann Fernwärme auch dann ins Netz eingespeist werden, wenn sich die Stromerzeugung wegen zu niedriger Großhandelspreise wirtschaftlich nicht lohnt. Die Planungen laufen bereits, so dass voraussichtlich noch in diesem Jahr mit dem Bau des Riesenspeichers begonnen werden kann. Spätestens 2018/19 will der Konzern wieder in der Gewinnzone sein und die 200 Millionen Euro zurückzahlen, die er von der Stadt zur Stärkung seiner Eigenkapitaldecke bekommt.

(RP)
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