Duisburg Neubau und ein Bus für die Kunden

Duisburg · Am Sittardsberg wird die Duisburger Sparkasse ein neues Zentrum errichten. Weil bis 2022 in einigen Stadtteilen Geschäftsstellen aufgegeben werden, sollen zudem künftig Sparkassen-Busse im Einsatz sein.

 Hier am Altenbrucher Damm soll eine neue Sparkassen-Geschäftsstelle mit Beratungszentrum entstehen.

Hier am Altenbrucher Damm soll eine neue Sparkassen-Geschäftsstelle mit Beratungszentrum entstehen.

Foto: Pressefoto Andreas Probst

Neben dem Altenheim am Altenbrucher Damm und gegenüber von der Stadtbahnhaltestelle Sittardsberg hat die Sparkasse das Gelände gefunden, das sie für den Neubau einer Geschäftsstelle mit Beratungszentrum gesucht hat. Zurzeit werde das notwendige Verkehrsgutachten erstellt und weitere Vorbereitungen getroffen, damit das heute noch dort stehende Gebäude eines ehemaligen Bauernhofes abgerissen und das Grundstück für die Neubebauung vorbereitet werden kann. Das erläuterte gestern Sparkassenvorstand Dr. Joachim Bonn bei der Vorstellung des Geschäftsberichtes für 2015.

Das Neubauvorhaben ist Teil des Strategiekonzeptes zur Neuausrichtung des Geldinstitutes, das im vergangenen Jahr vorgestellt worden ist und bis 2022 umgesetzt werden soll. Ziel ist es, Kosten einzusparen, ohne Präsenz im Stadtgebiet zu verlieren. Mit 69 Standorten hat die Sparkasse allerdings mehr Niederlassungen, als alle anderen in Duisburg ansässigen Banken zusammen, hatte sie im vergangenen Jahr erläutert. Bereits in Betrieb genommen wurde ein neuer Selbstbedienungspunkt im EKZ-Rheinhausen. Im Rewe-Markt in Hüttenheim wird bis zum Herbst dieses Jahres ein weiterer entstehen.

Morgen schließt die Geschäftsstelle Beeck vorübergehend ihre Türen und wird umfangreich modernisiert, erläuterte gestern Sparkassenvorstand Uwe Haddenhorst. Voraussichtlich im Juli sollen die Kunden dann dort wieder ihren gewohnten Service und mehr vorfinden. Der SB-Bereich dort bleibt auch während des Umbaus geöffnet. Donnerstags bekommen die Mieter der Schließfächer Gelegenheit, ihre Wertsachen dort herauszuholen oder zu deponieren.

Weil es in Zukunft in einigen (abgelegenen) Stadtteilen keine eigene Sparkasse mehr geben wird, wird das Geldinstitut künftig Busse einsetzen, die zu festgelegten Zeiten zentrale Standorte dort ansteuern. "Diese rollende SB-Stelle erreicht dann auch die Kunden, in deren Nähe kein fester Sparkassenstandort ist", sagt Haddenhorst. Zu dieser Maßnahme entschlossen hat sich das Geldinstitut, nachdem die Bürger von dem Neustrukturierungskonzept erfahren hatten und protestierten. Ob Geld abheben oder einzahlen, ob Überweisungen tätigen oder andere "einfache" Bankgeschäfte abwickeln - alles das wird im Bus möglich sein. Wer allerdings ausführliche Beratung benötigt, muss dann an die nächstgelegene Geschäftsstelle gehen.

Ganz modern wird die Sparkasse in Kürze in Meiderich an den Start gehen. Im April beginnt dort das Pilotprojekt "Mediale Kundenbetreuung". Vier Mitarbeiter stehen dann montags bis donnerstags von 8 bis 19 Uhr und freitags von 8 bis 14 Uhr bereit, um per Videokonferenz die Kunden zu beraten. Diese müssen sich lediglich für den modernen Weg, Bankgeschäfte abzuwickeln, registrieren lassen, erhalten die notwendigen Zugangsdaten, und wenn sie über einen Computer mit Kamera verfügen, können sie so zu sagen face to face mit ihrem Bankberater kommunizieren.

Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie die Sparkasse der fortschreitenden Digitalisierung begegnen wird. Elektronische Kontoauszüge, Langzeitablage im elektronischen Postfach, Produktabschlüsse per Mausklick - alles das ist schon heute möglich oder wird es in Zukunft sein. "Wir werden bis 2022 durch die Neustrukturierung rund 30 Millionen Euro einsparen", so Bonn. Mit dem Personalrat sei eine wegweisende Dienstvereinbarung abgeschlossen worden, in der unter anderem festgeschrieben wurde, dass es keine Kündigungen beziehungsweise. wirtschaftliche Nachteile für die Belegschaft geben wird. Sparkassenmitarbeitern ist es zum Beispiel möglich, statt Weihnachtsgeld zusätzliche Urlaubstage zu nehmen, ein gut genutztes Angebot, wie Joachim Bonn erläutert: "Wir haben damit im vorigen Jahr 525.000 Euro eingespart."

(RP)
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