Duisburg Neue Großküche für vier Krankenhäuser

Duisburg · Das Evangelisches Klinikum Niederrhein versorgt seine mehr als 2800 Patienten und Mitarbeiter künftig von einem Standort aus. Dennoch sollen die Speisen für alle wie frisch-gekocht schmecken.

 In der neuen Klinik-Großküche kommt das sogenannte "Cook&Chill"-Verfahren zum Einsatz, das garantieren soll, dass die Patienten der angeschlossenen Krankenhäuser hochwertige Gerichte serviert bekommen.

In der neuen Klinik-Großküche kommt das sogenannte "Cook&Chill"-Verfahren zum Einsatz, das garantieren soll, dass die Patienten der angeschlossenen Krankenhäuser hochwertige Gerichte serviert bekommen.

Foto: Reichwein

"Cook and Chill" - das klingt nach gemütlichem Abhängen nach einem guten, selbstgekochten Essen. Dahinter verbirgt sich allerdings ein Verfahren, das in der neuen Großküche des Evangelischen Klinikums Niederrhein in Kürze praktiziert wird und von dem Mitarbeiter und Patienten in gleichem Maße profitieren sollen.

Das Großkrankenhaus mit Dependancen in Dinslaken, Oberhausen und im Stadtteil Meiderich (Herzklinik) strukturiert sich am Standort Fahrn schon seit längerer Zeit räumlich grundlegend um. Zu den bereits bezogenen Neubauten gehört auch der für die neue Großküche an der Fahrner Straße. Noch in diesem Monat wird dort der Probebetrieb für den Standort im Duisburger Norden aufgenommen, der bis Mitte September in den Standardbetrieb übergeht. Bis Mitte Oktober werden die Kliniken in Dinslaken (mit der Herzklinik) und Oberhausen folgen. Gleichzeitig wird nach und nach der Betrieb der heute noch separaten Küchen zurückgefahren. Spätestens Ende Oktober gibt es das Essen für Mitarbeiter und Patienten nur noch von einem Standort.

Wer Großküche mit schlechter Qualität und "geschmacklos" gleichsetzt, den wird die Mannschaft um Dietmar Ripkens, Leiter des Wirtschafts- und Versorgungsbetriebs des Klinikums, eines Besseren belehren. Er und seine 81 Vollzeitkräfte bereiten künftig die täglich rund 2800 Mahlzeiten für den Folgetag zu 90 Prozent vor. In weniger als zwei Stunden werden die Speisen dann von Kochtemperatur auf zehn Grad heruntergekühlt. Damit werden Qualitätsverlust vermieden und eine bis zu 72-stündige Haltbarkeit aus mikrobiologischer Sicht garantiert.

Am anderen Tag werden die fast fertig zubereiteten Speisen an die Stationen der drei Krankenhäuser geliefert und mit dem Verfahren der Kontaktwärme endgegart. In den dafür angeschafften Spezialwagen auf den unterschiedlichen Stationen wird das auf besonders geformten Tellern so auf Temperatur gebracht, dass das Gemüse knackig und vitaminreich bleibt und gleichzeitig das danebenliegende Fleisch nicht nur lauwarm beim Gast ankommt. Und selbst den großen Salatteller erkennt diese moderne Technik - und lässt ihn kalt. Auch die beiden zum Konzern gehörenden Altenheime sowie die Cafeterien werden mit (nicht portioniertem) Essen versorgt. Das vergleichsweise neuartige Verfahren ist erprobt, rund 15 von 400 Krankenhäuser wenden es bereits an, weiß Großküchenplaner Hermann Schneider, der auch fürs Klinikum Niederrhein die Federführung übernommen hat. Zu der Investitionssumme von etwa 13 Millionen Euro gehören neben der Anschaffung aller Geräte und des Zubehörs (allein 3,5 Tonnen Geschirr) auch die Baukosten für den Neubau.

Wie Dietmar Ripkens ist auch Klinik-Geschäftsführer Otto Eggeling voller Vorfreude. "Denn es kommt selten vor, dass man mit so einem neuen Betrieb an den Start gehen darf."

(RP)
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