Duisburg Neue Schule bildet Heilpädagogen aus

Duisburg · Eine private Ersatzschule zieht ein in der Neudorfer Zukunftswerkstatt Therapie kreativ an der Blumenstraße. Zielgruppe sind Frauen und Männer mit einer Ausbildung in Gesundheits- und Pflegeberufen.

 Die künftige Schulleiterin Barbara Richter (l.) und Daniela Herger, Geschäftsführerin der Zukunftswerkstatt. Foto: Ute Gabriel

Die künftige Schulleiterin Barbara Richter (l.) und Daniela Herger, Geschäftsführerin der Zukunftswerkstatt. Foto: Ute Gabriel

Foto: Ute Gabriel / FUNKE Foto Service

Duisburgs Bildungslandschaft bekommt Zuwachs: Im August startet in Neudorf die Semnos-Fachschule für Heilpädagogik. Träger der staatlich genehmigten privaten Ersatzschule ist die Zukunftswerkstatt Therapie kreativ. In den Räumen des Bildungsinstituts an der Blumenstraße, wo Udo Baer und Gabriele Frick-Baer mit ihrem Team seit über 30 Jahren Tanz-, Musik- und Kunsttherapie anbieten, wird ab dem 1. September der Unterricht stattfinden.

"Unsere Zielgruppe sind staatlich anerkannte Erzieher, Heilerziehungspfleger sowie Gesundheits- und Krankenpfleger", erklärt Petra Richter, die zukünftige Schulleiterin. Als berufsbegleitende Weiterbildung ist Qualifikation organisiert: Zweieinhalb Jahre lang findet der Unterricht zweimal wöchentlich ganztags statt. "Das passt, weil viele Frauen und Männer in diesen Berufen im Schichtdienst arbeiten und das gut organisieren können", erklärt Richter.

Auch gebe eine wachsende Zahl von Arbeitgebern, die Wert auf diese Qualifikation legen und die Einsätze ihrer Mitarbeiter deshalb bereitwillig an die Erfordernisse der Weiterbildung anpassen. "Unser Ziel ist es, Menschen auszubilden, die therapeutische Prozesse begleiten können", erläutert Petra Richter. Für sie gebe es einen ständig wachsenden Bedarf nicht nur in Kindergärten, sondern auch in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, in der Arbeit mit alten Menschen und auch in der beruflichen Rehabilitation. "Es geht immer darum, die Ressourcen eines Menschen zu erkennen und kreativ nach Möglichkeiten zu suchen, die seine Persönlichkeit fördern, Teilhabe ermöglichen oder eine Rückkehr an den Arbeitsplatz ermöglichen."

Die künftige Schulleiterin ist selbst eine Frau der Praxis: Als gelernte Diplom-Pädagogin kam die Essenerin vor 15 Jahren per Quereinstieg ins Lehramt, unterrichtet seither am Franz-Sales-Berufskolleg in Essen Heilerziehungspfleger. Während in der Berufsausbildung der Schwerpunkt eher in der Pflege gesetzt werde, gelte es, die therapeutische Kompetenz zu entwickeln", findet Petra Richter: "Ich weiß aus meiner beruflichen Praxis, dass es dafür einen Bedarf gibt."

Es habe sie "gereizt, Inhalte selbst zu entwickeln", begründet sie ihre Motivation. Zwar sind die Inhalte für den Rahmen-Lehrplan vorgegeben, den sogenannten Methodenbereich kann jede Schule frei wählen. Die Neudorfer Zukunftswerkstatt kannte sie aus eigenen Fortbildungen - deshalb wurde man sich schnell einig für den Aufbau der Schule. Lehrer für die weiteren Fächer hat sie unter ihren Kollegen rekrutiert.

Die Lage - fünf Fußminuten vom Bahnhof entfernt - macht die Schule auch für Auswärtige interessant. Interesse erhofft sich Petra Richter auch vom nahen Gertrud-Bäumer-Berufskolleg, das viele Gesundheitsberufe ausbildet. "Schön wäre es, wenn am 1. September hier 28 Schüler sitzen", hofft Petra Richter.

(RP)
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