Duisburg Neuer Anstrich für altes Rowa-Casino

Duisburg · Die neuen Pächter der alten Rowa-Kantine wollen Schritt für Schritt eine internationale Küche etablieren. Sie planen auch kulturelle Veranstaltungen wie Lesungen oder Konzerte. Im Sommer sollen draußen Grillpartys stattfinden.

Wer die alte Rowa-Kantine an der Hugo-Bansen-Straße in Friemersheim kennt, dem wird auf den ersten Blick klar, dass sich seit dem Pächterwechsel im Januar so einiges getan hat. Seitdem sind nämlich Czeslaw und Maria Golebiewski die neuen Hausherren in ihrer "Gdanska Kantyna", die Platz für 140 hungrige Gäste bietet. Mit viel Herz haben sie im Januar renoviert, um am 3. Februar die Eröffnungsparty feiern zu können. Seitdem erstrahlt die Kantine in weiß-rot-schwarzem Glanz: Weiße und schwarze Stühle mit rotem Bezug stehen an weißen Tischen verschiedener Größenordnung, der gesamte Thekenbereich ist ebenfalls rot gehalten.

"Vorher war alles grau, aber wir wussten sofort, hier muss Farbe rein", erklärt Maria Golebiewski. "Außerdem wollten wir neben dem ursprünglichen Kantine-Stil auch ein paar alte Kolonialmöbel hier drin haben. Die Farben rot und weiß sollen an unsere Heimat Polen erinnern, aber vielleicht auch ein bisschen an Oberhausen." Dort betreiben die beiden bereits das polnische Restaurant "Gdanska".

Als das Angebot kam, die Kantine als neuer Pächter zu übernehmen, hat das Ehepaar nicht lange gezögert. "Wir haben schon länger ein zweites Standbein gesucht und deswegen relativ schnell zugesagt. Dass eine Kantine aber so ganz anders geführt werden muss als ein Restaurant, das haben wir unterschätzt", gibt Maria Golebiewski zu. "Man muss eher einfaches, preiswertes Essen anbieten, das aber trotzdem gesund ist. Eine Kantine ist mit einer normalen Gaststätte überhaupt nicht vergleichbar."

Und so lernen die beiden seit der Eröffnung vor fünf Wochen gemeinsam mit ihren Gästen täglich hinzu. "Vor allem am Anfang haben wir eine gewisse Neugier der Gäste gespürt: Wer sind die neuen Besitzer, und gibt es jetzt nur noch polnisches Essen? Deswegen ist uns besonders wichtig, mit unseren Gästen zu kommunizieren und ihre Meinung zu erfahren, beispielsweise mit Fragebögen, die wir hier ausgelegt haben." Außerdem haben sie sich gleich die Hilfe eines deutschen Kochs geholt, der sie in die Geheimnisse von Grünkohl, Sauerbraten und Co. eingeführt hat. "Schritt für Schritt wollen wir aber auch die internationale Küche etablieren und versuchen, einen gewissen Rhythmus herzustellen: dass die Gäste zum Beispiel wissen, am Donnerstag gibt es Schweinebraten und am Freitag Fisch."

Jeden Morgen wird ein Frühstücksbuffet angeboten, ab 11.30 Uhr können die Gäste zwischen drei Menüs (einem davon vegetarisch), einer Tagessuppe und dem Salatbuffet auswählen. Und es gibt jetzt zusätzlich eine kleine Speisekarte mit kulinarischen Klassikern wie der Currywurst.

Für das kommende Jahr hat sich das Ehepaar Golebiewski einiges vorgenommen. "Der helle, offene Raum mit der kleinen Bühne bietet sich hervorragend für Lesungen, Gitarren- und Klavierkonzerte an. In dem großen Garten wollen wir dann im Sommer auch draußen Tische aufbauen und dort Grill- und Gartenpartys veranstalten", malt sich Maria Golebiewski die Zukunft der "Gdanska Kantyna" aus. "Aber natürlich wissen wir, dass noch eine Menge Arbeit zu tun ist, bis hier alles genau so rund läuft, wie wir uns das vorstellen."

(vorb)
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