Duisburg Neuer Stadtteil auf Wedauer Bahnbrache

Duisburg · Vor 14 Monaten wurde die "Konsensvereinbarung" zwischen Stadt und der Deutschen Bahn unterschrieben. Gestern wurde im Rathaus der Rahmenplan zur Entwicklung der ehemaligen Bahnfläche in Wedau vorgestellt.

 Das ehemalige Bahngeländes in nörlicher Richtung aus der Luft. Die Aufnahme verdeutlicht die Dimensionen des Projekts.

Das ehemalige Bahngeländes in nörlicher Richtung aus der Luft. Die Aufnahme verdeutlicht die Dimensionen des Projekts.

Foto: Christoph Reichwein

Eines der größten städtebaulichen Entwicklungsprojekte in Duisburg kommt offenbar in Fahrt: Gestern wurde im Duisburger Rathaus der Rahmenplan vorgestellt, wie in den kommenden Jahren das nicht mehr genutzte Bahngelände in Wedau zu einem neuen Viertel mit gewerblichen Gebäuden und mit attraktiven Wohneinheiten umgestaltet werden soll. Vor genau 14 Monaten wurde die entsprechende Konsensvereinbarung zwischen der Stadt Duisburg und der Bahn als Eigentümerin unterschrieben. "Dass wir nun einen Rahmenplan vorlegen können, ist ein erheblicher Fortschritt", sagte Oberbürgermeister Sören Link.

Zur Erinnerung: Das Areal mit einer Gesamtfläche von 90 Hektar wurde 2003 von der Bahn an die Aurelis-Gesellschaft verkauft. Doch die ließ das Gelände brach liegen. 2013 übernahm dann wiederum die Bahn (genauer deren 100-prozentige Tocher, die DB Station & Service) das Gelände. Die Konsensvereinbarung vom März 2015 sah vor, dass die Bahnentwicklungsgesellschaft zusammen mit DB Immobilien alle notwendigen Planungsleistungen und Gutachten erbringt, so dass ein verbindlicher Bebauungsplan vorgelegt werden kann. Und dies alles in enger Abstimmung mit der Stadt. Der gestern vorgestellte Rahmenplan kommt diesem Schritt näher. Die Flächen des ehemaligen Ausbesserungswerks und Rangierbahnhofs in Wedau sollen "mittel- bis langfristig" zu einem Wohn- und Wirtschaftsstandort, der über die Stadtgrenzen hinaus attraktiv ist, entwickelt werden.

Die rund 30 Hektar große Fläche nördlich der Wedauer Brücke wird nach der aktuellen Rahmenplanung ein "Campusquartier". Dort sollen sich Unternehmen ansiedeln, die eng mit der Universität verbunden sind. Die ehemalige Richthalle soll dabei zum großen Teil erhalten bleiben und entsprechend umgebaut werden. Neben Unternehmen, die für Forschung, Technologie und Existenzgründungen stehen, sollen auch hochwertige Gewerbe gewonnen werden. Und zwar nur solche, die die Umwelt nicht belasten. Komplettiert wird das Nutzungsgeflecht durch Sportflächen in der Nähe der Regattabahn.

 Hier soll auf einer Fläche von 60 Hektar das neue Wohngebiet entstehen, das bis zum Masurensee (hinten rechts) reicht.

Hier soll auf einer Fläche von 60 Hektar das neue Wohngebiet entstehen, das bis zum Masurensee (hinten rechts) reicht.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Auf dem mit 60 Hektar doppelt so großen Südareal sollen nach den jüngsten Planungen 2700 bis 3000 Wohneinheiten entstehen. (Im vergangenen Jahr hatte man mit "nur" 1800 Wohneinheiten kalkuliert.) Die neuen Wohnungen können in ein "Gartenviertel" und ein "Seeviertel" unterteilt werden. Es soll ein "breites Angebot an qualitätsvollen Wohnformen und Wohntypen" geben. Neben individuellen Wohnangeboten (Stadthäuser, Einfamilienhäuser, Doppel- und Reihenhäuser) sind auch Geschosswohnungen vorgesehen, die im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus Menschen angeboten werden können, die nicht über hohe Einkommen verfügen. Eine besondere Adresse wird die Lage an einer 250 Meter langen Promenade am Masurensee sein.

Ein großes Thema ist der Lärmschutz. Die ersten Häuser werden, so hofft Link, im Jahr 2020 bezogen.

(pk)
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